Social Networks 31.08.2009, 14:49 Uhr

User sind Security-Muffel

Nutzer sozialer Netzwerke sind um ihre Sicherheit und Privatsphäre besorgt. Trotzdem kümmern sich nur wenige regelmässig um grundlegende Sicherheitsmassnahmen.
Bild: pixelio.de/geralt
Soziale Netzwerke wie Facebook oder Twitter erfreuen sich weiter steigender Beliebtheit. Bei der Freude am Austausch mit Online-Bekanntschaften bleibt jedoch oft der Schutz des Rechners und der eigenen Privatsphäre auf der Strecke. Darauf weisen jedenfalls die Ergebnisse einer Online-Umfrage hin, die der Antivirushersteller AVG und die weltweit tätige Marketing-Organisation CMO Council im zweiten Quartal 2009 durchgeführt haben.
Im Rahmen der Umfrage wurden 250 zufällig ausgewählte Internet-Nutzer zu ihrem Online-Verhalten befragt. 86 Prozent der Teilnehmer gaben an, soziale Netzwerke wie Twitter und Facebook, teils zu Hause, teils (auch) am Arbeitsplatz zu nutzen. Die damit verbundenen Risiken wie Malware, Phishing-Angriffe oder Spam sind den meisten im Prinzip bekannt. Mehr als die Hälfte der Befragten ist besorgt, ihre persönlichen Daten könnten Cyberkriminellen in die Hände fallen.
Knapp 20 Prozent der befragten Nutzer sozialer Netzwerke mussten bereits Erfahrung mit Identitätsdiebstahl machen. Fast die Hälfte (47 Prozent) sind bereits Opfer von Malware-Infektionen ihrer Computer geworden und 55 Prozent haben schon Phishing-Angriffe erlebt.

Was sind die Konsequenzen?

Wer nun meint, diese Erfahrungen müssten zu einem sicherheitsbewussten Online-Verhalten führen, denkt zwar logisch, irrt sich jedoch. Nach ihren Onlinegewohnheiten gefragt, gaben 21 Prozent an, Kontaktgesuche von Unbekannten zu akzeptieren. Mehr als die Hälfte der Befragten lässt an ihrem PC Bekannte oder Mitbewohner an sozialen Netzwerken teilnehmen. Angebotene Links von Onlinebekanntschaften klicken 64 Prozent an, 26 tauschen regelmässig Dateien innerhalb sozialer Netzwerke.
Sicherheitsmassnahmen stehen dabei nicht hoch im Kurs. So ändern 64 Prozent der Teilnehmer selten oder nie ihre Passwörter. Die Einstellungen für die Privatsphäre passen 57 Prozent selten oder nie an. Etwa 90 Prozent melden sicherheitsrelevante Vorkommnisse nicht an die Administratoren des sozialen Netzwerks.
Die Ergebnisse dieser Umfrage bestätigen den Eindruck, den wohl jeder im Bekanntenkreis gewinnen kann. Alle haben irgendwie schon mal was von den Gefahren gehört, sind sich der Risiken bewusst, aber kaum einer passt sein Verhalten daran an oder ergreift grundlegende Schutzmassnahmen. Es ist schliesslich bislang immer gut gegangen - es trifft ja immer nur die anderen...



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