05.05.2006, 18:01 Uhr

Verbotene Stoffe im Computer

Am 1. Juli 2006 gelten innerhalb der EU Höchstwerte für gefährliche Materialien in elektrischen Geräten. Eine Bestandsaufnahme.
RoHS-konforme Hardware bieten die meisten Anbieter schon. Doch müssen sie in Details weiter mit kleinen Rechtsunsicherheiten leben.
Ab Juli dieses Jahres gilt in der EU die so genannte RoHS-Richtlinie (Restriction of Hazardous Substances) zur Beschränkung für bestimmte gefährliche Stoffe in Elektrogeräten. Blei, Quecksilber, Cadmium, Chrom-VI sowie die bromhaltigen Flammschutzmittel PBB und PBDE dürfen ab diesem Zeitpunkt beispielsweise nicht mehr in Mainframes, Druckern, PCs, Mäusen, Tastaturen, Displays, Laptops und Bildschirmen verwendet werden. Bei Swico, dem Schweizer Wirtschaftsverband der Informations-, Kommunikations- und Organisationstechnik, gibt sich Vizepräsident Heinz Beer nur vorsichtig optimistisch: In der Breite sei viel von den Unternehmen zur Umsetzung der im Januar 2003 erlassenen Richtlinie getan worden. Doch auf «viele kleine, aber wichtige Detailfragen» werden laut Beer bis zum Inkrafttreten von RoHS keine Antworten von der EU-Kommission vorliegen. Noch sei etwa organisatorisch unklar, was ein Hersteller ist, und technisch sei nicht präzisiert, was ein Ersatzteil ist. Beer resümiert, dass die Unternehmen über den 1. Juni hinaus mit «kleinen Rechtsunsicherheiten» leben müssten. Die Hardwareanbieter in der Schweiz geben unisono an, gut vorbereitet auf die nun in Kraft tretende RoHS zu sein. Beat Welte, Sprecher von der hiesigen Hewlett-Packard, hält fest, dass der «eigentliche Umstellungsprozess bereits seit 2004 läuft». Bis zum Stichtag soll die Umsetzung weltweit abgeschlossen sein. Kaum anders sieht es bei Dell und Apple aus. So hat Apple gerade erst die fünfte Generation der I-Pods gänzlich an die RoHS-Vorgaben angepasst und rühmt sich, heute weltweit eines der zehn ökologischsten Unternehmen zu sein. Direktanbieterin Dell hat nicht nur diverse Umweltaktionen gestartet, sondern liefert bereits RoHS-konforme Motherboards und wird über ein Audit-Tool die RoHS-Konformität ihrer Zulieferer sicherstellen.
Volker Richert



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