29.01.2010, 10:00 Uhr

Projekte brechen Firmenstrukturen auf

Althergebrachte Unternehmenshierarchien sind nicht mehr zeitgemäss. Die Organisation der Mitarbeiter in Projekten ist besondere in IT-Abteilungen bewährt, analysierten Experten.
Hierarchisch strukturierte Firmen mit klaren Zuständigkeiten der einzelnen Angestellten sind offenbar ein Auslaufmodell. Der Projektwirtschaft gehört die Zukunft, behauptet eine Studie des Instituts für Beschäftigung und Employability (IBE) an der Fachhochschule Ludwigshafen. Die Wissenschaftler befragten im Auftrag des Personaldienstleisters Hays Entscheider aus 298 Unternehmen im deutschsprachigen Raum.
Den Aussagen der Entscheidungsträger zufolge ist die projektorientierte Organisation der Mitarbeiter in den Anwenderfirmen bereits weit fortgeschritten. Drei von vier Firmen setzen ihre Angestellten thematisch oder zeitlich begrenzt in Projekten ein. 37 Prozent der Aufgaben werden schon in Projekten bearbeitet. Die Befragten gehen davon aus, dass der Anteil der Projektarbeit an allen Tätigkeiten in den nächsten zwei Jahren auf bis zu 45 Prozent erhöht.
IT-Abteilung als Vorreiter
Weiter entwickelt als in den Unternehmen allgemein sind laut der Umfrage bereits die IT-Abteilungen: 64 Prozent der Arbeit wird in Projekten erledigt; in den Bereichen Marketing und Vertrieb sind es 43 Prozent, in Forschung und Entwicklung 40 Prozent. Im Finanzwesen (28%) und der Rechtsabteilung (6%) herrschen nach wie vor noch starre Firmenstrukturen vor.
Dass die Projektwirtschaft wirklich Unternehmenshierarchien aufbricht, zeigt sich laut der Studie in der Zusammensetzung der Projektteams. So sind die Gruppen in einer grossen Mehrheit der befragten Unternehmen pluralistisch zusammengesetzt. In den Projektteams treffen sich Mitarbeitern aus unterschiedlichen Abteilungen und verschiedenen Hierarchie-, Qualifikations- und Altersstufen. Hinzu kommen in zwei von drei Unternehmen externe Spezialisten.
Kommuniziert wird in den Projektgruppen meist persönlich oder per E-Mail. Hilfsmittel wie Blogs, Onlineplattformen oder Wikis nutzen die Teammitglieder kaum, sagten die Unternehmensentscheider aus.

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