Mehr Nachhaltigkeit dank IoT

Themenblock «Ökologie»

Christine Roth (Swissmem) sieht in IoT Potenziale für mehr Ökologie auf allen Stufen entlang der Wertschöpfungskette, insbesondere bei den Themen Rohstoffe, Kinderarbeit und CO₂-Footprint. Die Anforderungen an Unternehmen zu mehr Nachhaltigkeit steigen rasant, wozu auch regulatorische Aktivitäten in der EU und in der Schweiz beitragen. Beispielsweise müssen Autobauer künftig für jedes einzelne verbaute Teil und nicht nur für das fertige Fahrzeug einen CO₂-Nachweis erbringen. Dazu sind digitale Lösungen ein Muss und bieten Chancen für ökologischere Produkte und Prozesse.
Stromversorger haben den Nutzen von IoT erkannt, sagte Stefan Bigler von Energie Wasser Bern (EWB). Individuelle Messungen und Abrechnungen pro Anschluss insbesondere bei komplexem ZEV-Installationen erfordern neben hoher Zuverlässigkeit und Sicherheit eine hohe Skalierbarkeit bei hohem Digitalisierungsgrad. Die dazu beim Kunden installierten IoT-Devices müssen stets auf dem neuesten Software- und Sicherheitsstand und dank zentralen Managementtools fernwartungsfähig sein.
Die dramatisch zunehmende Trockenheit der Schweiz fordert alle Schweizer Wasserversorger heraus. Denn wenn die Wasserläufe austrocknen, sinkt auch der für uns so wichtige Grundwasserpegel, was die Wasserversorgung bedroht. Stefan Christen (GWF AG) stellte die Initiative «Waterleader» vor. Dank moderner IoT-Technologie liefern Echtzeitdaten wertvolle Informationen zur effizienten Nutzung und Steuerung der Wasserversorgung, welche bei geringem Wasserbedarf besonders für kritische Anwendungen nötig sind.
Gerade die Baubranche wird oft an den Pranger gestellt, die weltweit für 40% aller CO₂-Emissionen verantwortlich sein soll. Lennart Rogenhofer (Losinger Marazzi AG) gab einen kurzen Einblick in die Klimastrategie der Baubranche und die komplexen Lebenszyklusbilanzen von Immobilien – vom Materialverbrauch bei deren Erstellung bis hin zum Energiebedarf und Emissionen im Betrieb. Weil der CO₂-Ausstoss von Gebäuden über deren Lebenszyklus nur schwer zu ermitteln ist, soll IoT für eine bessere Datenbasis sorgen. Wirksame Hebel sind der Holzbau (recyclebares Baumaterial), die Fassadenwahl (Wärmeisolation, Energiegewinnung) und die Verwendung von CO₂-reduziertem Beton – mit der Konsequenz höherer Baukosten.
Michael Blickenstorfer (CIO Cropled AG) entwickelt und optimiert intelligente Beleuchtungssysteme im Pflanzenanbau. Verschiedene Pflanzenarten bedingen individuelle Lichtexpositionen, um das Wachstum zu verbessern und den Energieverbrauch zu senken. Dynamische Beleuchtungssysteme ermöglichen dank IoT-Sensoren, intelligenter Steuerung mit Datenhaltung in der Cloud effizientere und nachhaltigere Anbaumethoden in Gewächshäusern und Indoor-Farmen.



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