03.05.2013, 10:17 Uhr

Apple spart durch Fremdkapital 9,2 Milliarden

Apple hat Anleihen im Wert von 17 Milliarden Dollar verkauft, obwohl sie finanzielle Reserven von über 100 Milliarden Dollar haben. Der Grund dafür: die Cupertiner können so einen beinahe elfstelligen Betrag an Steuern sparen.
Unter Tim Cook ist Apple wieder bereit, Fremdkapital aufzunehmen; Steuern sparen um jeden Preis
Apple ist eines der liquidesten Unternehmen der Welt, rund 150 Milliarden Dollar hat Apple an Cash-Reserven. Da verwunderte die Meldung, dass die Cupertiner diese Woche 17 Milliarden Fremdkapital aufnehmen mussten. Mit diesem Geld will Apple Aktien zurückzukaufen und Dividenden ausschütten, um so den schwächelnden Aktienkurs aufzupäppeln. Aber warum Schulden machen, wenn man auf einem Geldspeicher sitzt, an dem auch Dagobert Duck seine Freude gehabt hätte? Um Steuern zu sparen. Denn rund zwei Drittel der Kassenbestände hat Apple ausserhalb der USA geparkt. Würden von dort Beträge in die USA überwiesen, würden darauf hohe Steuern fällig (ungefähr 35 Prozent). Auf die Anleihen muss Apple zwar Zinsen bezahlen, aber weil die Kreditwürdigkeit des Unternehmens als sehr gut eingestuft wird, halten sich diese in Grenzen. 

9,2 Milliarden Dollar

Ein Analyst von «Moody's» hat gegenüber Bloomberg gesagt, dass Apple durch diesen Schritt 9,2 Milliarden Steuern sparen kann. Und ihre Zinszahlungen können sie von den Steuern abziehen, was weitere 100 Millionen im Jahr ausmacht.  Es war das erste Mal seit 1996, das Apple Schuldpapiere ausgegeben hat. Danach hatte der zurückgekehrte Gründer Steve Jobs viel Wert darauf gelegt, das Unternehmen schuldenfrei zu halten. Doch Apple hatte unter Jobs` Nachfolger Tim Cook jüngst seine Ausschüttungen an die Anteilseigner auf 100 Milliarden Dollar verdoppelt und erklärt, zur Finanzierung den Kapitalmarkt anzapfen zu wollen.   Im Jahr 2012 hat Apple übrigens 6 Milliarden Dollar Einkommenssteuern gezahlt. Das sei 1 Dollar für alle 40 Dollar, welche die US-Regierung für Unternehmenseinkommen erhält. «Damit ist Apple einer der grössten Einkommenssteuerzahler der USA, vielleicht sogar der grösste», sagte Apple-Sprecher Steve Dowling dazu.



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