Elektrokonzern ABB macht sich auf Gegenwind gefasst

Absage an Aufspaltung

Auch von der Abspaltung einer weiteren Division oder einer kompletten Aufspaltung des Konzerns, wie das etwa der aktivistische Investor Artisan fordert, will der 61-Jährige gegenwärtig nichts wissen. «Wir sind laufend dabei, das Portfolio zu analysieren, aber in diesem Stadium sieht der Verwaltungsrat keine Notwendigkeit, über das hinaus zu gehen, was wir dem Markt bereits vorgestellt haben.»
Voser hatte Mitte April zusätzlich zu seiner Funktion als Verwaltungsratspräsident auch den CEO-Posten übernommen, bis ein dauerhafter Nachfolger gefunden ist. Er wollte sich nicht in die Karten blicken lassen, bis wann er einen neuen Konzernchef vorstellt. «Aber was ich sagen kann: Bei der Suche sind wir dem Plan voraus.»
Trotz der grossen Bedeutung der Digitalisierung komme der neue Chef oder die neue Chefin voraussichtlich aus einem Industrie- und nicht einem Software-Unternehmen und müsse auch nicht notwendigerweise Erfahrung als Konzernchef haben. Die Amtszeit des neuen Chefs müsse auf mindestens fünf Jahre angelegt sein. «Wenn man das Betriebssystem einschliesslich der kulturellen Bestandteile eines Unternehmens ändert, dauert das drei, vier Jahre, bis man soweit ist.»
Als Verwaltungsratspräsident wolle Voser, der das Amt seit 2015 bekleidet, noch längere Zeit bei ABB bleiben. «Aber ich kann nicht vorhersagen, für wie viele Jahre.» Er sei ein Befürworter von Fristen für Verwaltungsratsmandate von neun oder zehn Jahren, wie sie in Grossbritannien oder den USA gelten würden. «Sie können sich nicht ständig neu erfinden, Ihnen gehen nach drei Konjunkturzyklen frische Ideen aus.»



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