07.09.2010, 10:00 Uhr

Mark Hurd verstärkt Oracle

Der ehemalige CEO von Hewlett-Packard Mark Hurd arbeitet neu in einer Führungsposition bei Oracle.
Vor rund einem Monat hat Mark Hurd seinen Chefposten bei Hewlett-Packard (HP) verloren. Er stolperte damals über falsche Spesenabrechnungen. Angeblich hatte Hurd Beträge nicht korrekt verbucht, um eine Affäre mit der Angestellten einer Marketingfirma zu vertuschen. Lange musste sich der IT-Manager aber nicht nach einer neuen Stelle umsehen: Wie Oracle heute mitteilt, amtet Hurd neu beim Datenbankspezialisten als Präsident und Mitglied des Verwaltungsrats. Er wird direkt an CEO Larry Ellison berichten. Der Wechsel zum Datenbankriesen kommt wenig überraschend. Schliesslich hatte Ellison Hewlett-Packard für den Rausschmiss von Hurd scharf kritisiert. Damals fand er harte Worte in einer E-Mail an die Redaktion der New York Times. So sprach er von der schlimmsten Personalentscheidung, «seit die Idioten des Apple-Verwaltungsrats vor vielen Jahren Steve Jobs entlassen hatten.» Dass Ellison grosse Stücke auf Hurd hält, bekräftigte er jetzt erneut: «Mark hat bei HP einen brillanten Job gemacht und ich erwarte, dass er bei Oracle noch besser sein wird.» Es gebe keine Führungskraft in der IT-Branche mit mehr einschlägiger Erfahrung als Hurd, so der Oracle-Chef. Der Neuzugang von Hurd kann durchaus als Kampfansage von Oracle an HP verstanden werden. Schliesslich dringt der Datenbankriese immer stärker in andere Sparten vor. Nicht zuletzt seit der Akquisition des Server-Giganten Sun Microsystems vor wenigen Monaten ist Oracle direkter Mitbewerber von HP. Hurd verfügt vor allem über einen enormen Erfahrungsschatz im Hardware-Geschäft. Dies könnte Oracle jetzt zu einem Wettbewerbsvorteil in diesem hart umkämpften Markt verhelfen.
Harald Schodl



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