Update für IT-ler und den Branchentreff

Das am besten gehütete Geheimnis des ICT-Branchentreffs X.Days in Interlaken war, ob es nach der diesjährigen zehnten Auflage eine elfte geben wird. Nachfragen bei den Veranstaltern, bei den Ausstellern, bei den Organisatoren und den regelmässigen Besuchern waren zwecklos. Die immer gleiche Antwort war: «Zum Abschluss lüften wir das Geheimnis.» Am gestrigen Donnerstagnachmittag war es dann Microsofts Country Managerin Petra Jenner vorbehalten, zu sagen: «Ja, es gibt in 2015 wieder die X.Days!» Der Anlass im nächsten Jahr soll neu ausgerichtet und noch besser an die Bedürfnisse der Teilnehmer angepasst werden. Dafür wollen die Hauptveranstalter Canon, EMC und Microsoft die Rückmeldungen ihrer diesmal rund 1300 Gäste auswerten und für die Weiterentwicklung des Kongresses nutzen. Dabei versprechen sowohl Microsofts Petra Jenner als auch Canons Schweiz-CEO Markus Naegeli und Stefano Camuso, Managing Director EMC Schweiz, sich persönlich zu engagieren.

Während die Keypartner der X.Days ihren Gästen alle Wünsche erfüllen möchten, las der Vordenker Professor Gunter Dueck in seiner Keynote den Teilnehmern die Leviten. Die Zeiten seien vorbei, in der sich der Informatiker ausschliesslich für Informatik interessieren könne. Der Berufsstand müsse sich vielmehr für alles andere interessieren. Das Internet der Dinge zwinge die IT-ler dazu, sich intensiv mit dem Business zu beschäftigen, um zu verstehen, wo die Bedürfnisse und Möglichkeiten lägen. «Es gibt Tonnen von Arbeit für die Informatik», rief er ins Publikum. Der emeritierte Mathematik-Professor und frühere Chief Technology Officer von IBM identifizierte bei den heutigen Informatikern jedoch nicht nur fachliche Defizite. Seine These war, dass den IT-Profis fast alle entscheidenden Skills fehlen, die in Zukunft wirklich wichtig sind: Business-Verständnis, die Fähigkeit zur sozialen Interaktion, Kommunikationskompetenz und auch Teamfähigkeit. Sein Empfehlung an die X.Days-Besucher: «Update for your future or be industrialized.»