Schadensabwicklung mit System

Auf der Kreuzung kracht es, und keiner will schuld sein. Wer den Schaden bezahlt haben will, beauftragt einen Sachverständigen, der in einem Gutachten den Unfallhergang und die Schadenssumme klärt. Und damit wird die Angelegenheit auch ein Fall für Audatex. Händler, Gutachter, Werkstätten und Versicherungen kennen das vor rund 40 Jahren im deutschen Minden gegründete Unternehmen. Es bietet in 31 Ländern Services und Netzwerklösungen an für alle, die an der Schadensabwicklung beteiligt sind. Audatex verspricht selbst bei schwierigen Unfällen, an denen seltene Autotypen beteiligt sind, eine intelligente und individuelle Problembehandlung. Neben der Software gehören dazu auch in der Schweiz angepasste Hardware, ein Online-Servicecenter für Werkstätten und ein Dienst für reparaturtechnische Detailinformationen zu allen möglichen Fahrzeugen.

Zum Aufgleisen ihrer zahlreichen Projekte hatte Audatex bisher klassische Mittel wie Powerpoint, Excel und MS-Project im Einsatz, erklärt Ralf Hersel, IT-Projektleiter der in Zürich domizilierten Audatex Systems. «Die Entwicklung hat auch mit diesen Tools und E-Mail funktioniert», sagt er, «aber wir mussten einsehen, dass der zunehmenden Komplexität im internationalen Geschäft mit der Schadensabwicklung nur mit klaren, transparenten Daten rechnung getragen werden kann». Immerhin kümmern sich heute 2000 Mitarbeiter in 31 Ländern um die über 51000 Kunden, erläutert Hersel den Hintergrund. Sowohl der Vertrieb als auch die Software- und Services-Entwicklung sind international organisiert und müssen perfekt mit den Voraussetzungen im jeweiligen Land zusammen passen.

Die dezentrale Projektabwicklung war dabei besonders für das Controlling eine Herausforderung. Audatex wollte wissen, welches Budget wo benötigt wird, ob ihre Kosten- und Projektplanung richtig zusammenlaufen und wo respektive warum Probleme entstehen. Daher beschlossen die für das Controlling Verantwortlichen bei Audatex, alle Projekte künftig standardisiert abzuwickeln. Hersel hatte zum Ziel, ein Controlling aufzubauen mit Kostendaten für 600 Projekte mit 50 Kostenarten aus 30 Ländern: eine intelligente Planung mit klar abgebildetem Return on Investment und einem optimierten, weltweiten Delivery Management. Dabei, so der Audatex-Mann, zeigten vor allem zwei Punkte Optimierungsbedarf: Die Pro-duktplanung war bisher nicht -konsequent an einheitlichen Unternehmensstandards ausgerichtet. Zudem war die Basis-struktur nicht optimal ausgelegt. Viele Detaildaten unterschiedlicher Projekte waren daher nicht permanent aktualisiert.

Hersel machte sich mit der Münchner Contec-X auf die Suche nach einem Tool für Projekt- und Portfoliomanagement (PPM). Das Rennen machte PPM-Software Clarity von CA (Computer Associates).

«Zwar hat die Testphase gezeigt, dass sich Clarity am besten für unsere Anforderungen eignet», erklärt Michael Odermatt, Finanzchef Controlling bei Audatex, «doch vor allem war die lange Erfahrung von Contec-X bei der Verwirklichung ähnlicher Lösungen für unsere Entscheidung ausschlaggebend» fügt er an. Das Auswahlverfahren sei praktisch orientiert gewesen, erläutert Hersel. Nach einer ausführlichen Beurteilung habe man sich in einem detaillierten Workshop mit CA befasst. «Wenn Clarity ein positives Ergebnis liefert, setzen wir es ein», erinnert sich Hersel an den Leitsatz in dieser letzten Phase. Gleichzeitig habe aber schon das interne Testteam die «Clarity on demand»-Lösung von Contec-X benutzen können, schiebt der Projektleiter nach. Damit entfiel die aufwändige Installation eines Testsystems auf der Audatex-IT-Infrastruktur mit den zeitraubenden Problemen von der Bereitstellung der Hardware bis zur Einbindung ins Netzwerk.

So konnten die Audatex-Vorgaben fristgerecht umgesetzt werden. In sechs Monaten stand das Tool rund 300 Nutzern voll zur Verfügung. Ihnen stehen heute rund 30000 Kostenobjekte unter einer einheitlichen Oberfläche zur Analyse und intelligenten Verknüpfung zur Verfügung. Künftig will Audatex mit Clarity über die rein finanzielle Planung hinaus neue Bereiche integrieren.