03.11.2008, 11:07 Uhr

Auch Malware feiert Geburtstag

Der Software-Wurm hat am Sonntag Geburtstag gehabt. Genau vor 20 Jahren lancierte der Computerwissenschaftler Robert Morris ein Programm, das sich selbst vervielfältigte, sich automatisch weiterverschickte und das damalige Internet lahmlegte.
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Schrieb und lancierte 1988 den ersten Computer-Wurm: Robert Morris, damals Student an der Cornell Universität.
Die Software ging in der Folge als Morris-Wurm oder Internet-Wurm in die Analen ein. Dabei verfolgte der Student an der Cornell University eigentlich keine bösen Absichten. Mit seinem Programm, das er am 2. November 1988 auf einem Rechner am Massachusetts Institute of Technology (MIT) startete, wollte er eigentlich nur feststellen, wie gross das damalige Internet eigentlich ist. Es erfolgte aber eine verheerende Angriffswelle auf sämtliche damals geschätzte 60'000 Computer des weltweiten Netzes.
Einmal abgeschickt, konnte Morris seine Kreation nämlich nicht mehr kontrollieren. Tausende Computer wurden in der Folge lahmgelegt, weil sie nur noch damit beschäftigt waren, immer neue Wurmkopien zu erstellen und zu verbreiten.
Morris wurde zwar 1990 als einer der ersten Hacker nach dem sogenannten "Computer Fraud and Abuse Act", dem Anti-Hacking-Gesetz der USA, verurteilt. Trotzdem schadet dies nicht seiner Karriere. Heute ist er aussenordentlicher Professor am renommierten MIT.
Im Vergleich zu heutigen Würmern ist das Progrämmchen von Morris natürlich ein Waisenkind. Die erste wirklich gefährliche Malware wurde 1999 mit dem E-Mail-Wurm Melissa auf die Internetgemeinde losgelassen. Weitere Abkömmlinge waren Sasser und Netsky. Aber auch 2007 trieb mit dem "Storm Worm" ein Nachfahre von Morris' Entwicklung sein Unwesen, infizierte Millionen von Rechnern und verwandelte diese in willfährige Zombie-PC.



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