27.09.2010, 09:02 Uhr

HTC Desire HD und Desire Z im Test

Wie schlagen sich die beiden Android-Smartphones HTC Desire HD und Z verglichen mit ihrem Vorgängermodell HTC Desire? Der Test zeigt es.
HTC Desire HD
Die neuen Android-Topmodelle HTC Desire HD und HTC Desire Z zeichnen sich neben einer vollständigen Ausstattung mit GPS, HSDPA, WALN-n und Gigahertz-Prozessor respektive 800 MHz-Prozessor durch ihre solide Verarbeitung aus. Beide Geräte ziert auf der Rückseite eine Metallplatte, das HD ist sogar aus einem Guss, weil aus einem Alublock gefräst. Beide HTC-Smartphones liegen gut in der Hand.
HTC Desire HD: 4,3 Zoll-Display
Das HTC Desire HD ist mit seinem 4,3 Zoll-Display ein gutes Stück breiter und höher als das HTC Desire Z, das nur 3,7 Zoll mitbringt und damit auf Augenhöhe mit dem HTC Desire liegt. Das Schmankerl beim HTC Desire Z: eine ausziehbare Tastatur, bei der HTC darauf geachtet hat, genug Platz für lange Fingernägel oder voluminöse Daumen zu lassen. Der Tippkomfort geht in Ordnung. Es stehen vier Zeilen zur Verfügung, die Zahlen sind über eine Umschalttaste zu erreichen. Die einzelnen Tasten liegen luftig angeordnet, die weiche Gummihülle fühlt sich beim Tippen gut an. Der Druckpunkt geht in Ordnung. Für mehr Komfort hat HTC auch zwei frei belegbare Tasten integriert. Man kann darauf Befehle wie SMS schreiben, Schnellzugriffe anzeigen oder Kontakte/Favoriten öffnen legen - sehr schön. Während mechanische Tastaturen das Handy oft zum Klotz in der Hand machen, hat HTC eine schlanke Lösung gefunden - ein Pluspunkt hierfür.
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Kein AMOLED
Die Displays bieten auf beiden Geräten eine hohe Auflösung und satte Schwarzwerte an. Das HTC Desire HD setzt diesmal auf ein Super-LCD-Display von Sony; beim HTC Desire wurden noch AMOLED-Displays von Samsung verbaut. Die Farben wirken daher entsprechend weniger grell, das Schwarz ist mit mehr Grau durchsetzt.
Weitere Hardware-Unterschiede bringt ein Blick auf die Kamera zu Tage. Im HTC Desire HD wurde eine 8-Megapixel-Kamera mit Dual-LED-Blitz verbaut, beim HTC Desire Z sind es 5 Megapixel und einfacher LED-Blitz. Vorgänger-Handy HTC Desire bot ebenfalls eine 5-Megapixel-Kamera.
Mehr Kamera-Power
Software-seitig wurde in beide Handymodelle wieder eine Gesichtserkennung integriert, die bei Gruppenbildern vor allem auf Köpfe fokussiert. Ausserdem hat HTC ein paar Spassfunktionen wie Retro-Aufnahme oder Schwarz-Weiss-Bild oder diverse Verzerrungen als Einstelloption hinterlegt. Diese Effekte kann man im Nachhinein jedoch auch mit einem Bildbearbeitungsprogramm erzielen. Die Fokussierungszeit bei den Vorseriengeräten lag bei ein bis zwei Sekunden bei wenig optimalen Lichtverhältnissen. Um nach dem Scharfstellen auszulösen, musste man zusätzlich zum Touch-Fokus auf einer beliebigen Stelle im Bild auch noch den Auslöser drücken. Wie einfach wäre es doch, wenn der Fokussiervorgang auch gleichzeitig den Auslöser aktiviert. Bleibt zu hoffen, dass diese Funktion noch ins Seriengerät eingebaut wird. Videos können die beiden Neulinge mit 720p aufnehmen - eine deutliche Verbesserung gegenüber dem ersten HTC Desire.
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HTC Desire HD und HTC Desire Z: Schnelle Prozessoren
Das HTC Desire HD wird mit dem 1 GHz Qualcomm 8255 Snapdragon-Prozessor bestückt, der zum ersten Mal auf einem Android-Handy zum Einsatz kommt. Das HTC Desire Z werkelt mit 800 MHz. Ein Benchmark hat ergeben, dass dank optimierter Prozessortechnik das Desire Z in punkto Arbeits- und Darstellungsgeschwindigkeit ungefähr auf dem Niveau des HTC Desire liegt. Das HTC Desire HD ist um Faktor drei flotter. Bei Standard-Anwendungen wie Surfen im Internet, Mailen oder Telefonieren kommt dieses Leistungs-Plus nicht wirklich zum Tragen. Interessant wird die gute Performance des HTC Desire HD vor allem für (3D-)Spielfanatiker. Praktisch: Bei den beiden Neulingen setzt HTC auf eine neue Schnellstartfunktion (Fastboot), die das Hochfahren des Handys deutlich beschleunigen soll.
Speicher für die Massen
Beim Speicher hat HTC nicht gespart - da hat das alte HTC Desire nun das Nachsehen. Dank 4 GB ROM und microSD-Speicherkartenslot für bis zu 32 GB gehören Platzprobleme auf dem HTC Desire Z der Vergangenheit an. Beim HTC Desire HD muss man sich sogar noch weniger Sorgen machen: Ausgestattet mit 768 MB RAM, 1,5 GB ROM und microSD-Speicherkartenslot für bis zu 32 GB nimmt es das HTC Desire HD auch mit grösseren Multimediainhalten auf. Was durchaus sinnvoll ist, wenn man Videoaufnahmen in 720p anbietet.
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Android 2.2 und HTCSense.com
Das HTC Desire HD und das HTC Desire Z werden mit dem neuen Android 2.2 ausgeliefert. Zudem hat HTC Sense ein paar kleine, aber wirksame Verbesserungen erfahren. Das Handy hat nun auch sein Backup-Pendant im Internet: www.HTCSense.com. Die Seite bietet ein paar Funktionen, die an mobile me von Apple erinnern. So kann man das Handy auf einer Landkarte orten lassen, wenn man es verloren hat. Und man hat die Möglichkeit, eine Meldung auf das Display zu schicken, die beispielsweise eine Kontakttelefonnummer angibt. Ein ehrlicher Finder kann sich an diese wenden, um das Handy zurückzugeben. Sicherheitshalber lassen sich alle Daten auf dem Handy per Fernlöschung unlesbar machen.
Ebenfalls praktisch: Hat der Nutzer sein Handy zu Hause vergessen, kann er via HTCSense.com eine Rufumleitung - beispielsweise auf die Büronummer - einrichten. Damit ist garantiert, dass er tagsüber dennoch erreichbar bleibt - zumindest solange er an seinem Arbeitsplatz klebt.
Daten-Sicherung via HTCSense.com
HTCSense.com registriert alle Änderungen auf dem Handy und speichert die Aktualisierungen. Der Nutzer findet hier eine Datensicherung seiner Kontakte, Fotos, Musik und SMS. E-Mails, die via Exchange-Server ausgetauscht werden, speichert HTCSense.com nicht. Ausserdem merkt sich HTC sense.com alle Apps, die man installiert hat und offeriert Freunden die passende Liste. Und auch Fotos auf Footprints lassen sich jetzt mit Freunden teilen. Footprints ist eine von HTC entwickelte Software, um sich einen persönlichen Reiseführer mit den besten Locations (Bars, Kneipen, Hotels etc.) zusammenzustellen.
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Derzeit hat HTC kein Speicherlimit vorgesehen. Zudem soll der Dienst kostenlos sein. Es wird jedoch Premium-Services geben, die ein paar Euro im Monat kosten. Darunter fallen beispielsweise die Staumeldungen für die von HTC aufgespielte Navigationslösung.
Navigation: Vorinstallierte Karten
HTC hat erstmals auch eine Navigationsansicht für Autofahrer entwickelt. Steckt man das Handy in ein Car Kit, das HTC in Kürze ebenfalls anbieten will, so öffnet sie sich automatisch. Angezeigt werden fürs Fahren relevante Optionen wie Ziel oder Point of Interest. Insgesamt werden sechs grosse Icons gezeigt, die auch während der Fahrt gut mit dem Finger zu treffen sind. HTC dürfte sich hierbei vom Motorola Milestone inspiriert haben lassen, das schon länger den Autofahrer-Bildschirm anbietet.
Karten von Route 66
Die Karten der Navigationslösung stammen von Route 66. Der Anwender kann sich Kartendaten für ein gewünschtes Land im Vorfeld einer Reise herunterladen. Im Ausland spart er damit die horrende Roaming-Gebühren, die beispielsweise bei der Nutzung von Google Navigation fällig werden. Diese Idee ist übrigens ebenfalls nicht neu: Nokia bietet mit Ovi Maps schon seit über einem Jahr die Möglichkeit, sich Karten vom PC aus herunterzuladen und auf SD-Karte zu installieren.
Wie einfach der neue Service auf dem HTC Desire HD und dem HTC Desire Z zu handhaben ist, muss der ausführliche Test des Seriengeräts ermitteln. Im Vergleich zum Ur-Desire, das die Navigation eher stiefmütterlich behandelt, sind die Entwicklungen auf dem HTC Desire HD und dem HTC Desire Z jedenfalls zu begrüssen.
Preise und Verfügbarkeit des HTC Desire HD und des HTC Desire Z
Das HTC Desire Z mit Tastatur soll für rund 720 Franken auf den Markt kommen, das HTC Desire HD wird bei 780 Euro liegen. Beide Modelle werden ab Anfang Oktober zu finden sein. Das Ur-HTC Desire wird durch die interne Konkurrenz deutlich billiger werden.



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