09.04.2009, 09:28 Uhr
Halbleiterindustrie auf Schrumpfkurs
Die Chipindustrie wird von der Wirtschaftskrise besonders gebeutelt. Nach Berechnungen von Gartner müssen die Halbleiterhersteller 2009 mit gut einem Viertel weniger Umsatz auskommen als im Vorjahr.
Konkret rechnen die Auguren heuer mit einem weltweiten Umsatz mit Halbleitern von 194,5 Milliarden Dollar. Das sind 24,1 Prozent weniger als 2008. Dies ist der grösste Rückgang für die Branche seit dem Platzen der Internet-Blase 2001. Damals wurde ein Umsatzrückgang von 32,5 Prozent verzeichnet.
Die Prognosen basieren unter anderem auf den Zahlen für das erste Quartal 2009. Demnach nahmen die Chip-Hersteller im ersten Viertel des Jahres 45,2 Milliarden Dollar ein. Im Vergleichszeitraum 2008 konnten noch 65,5 Milliarden Dollar erwirtschaftet werden.
Laut Gartner wird Mitte Jahr die Talsohle erreicht sein. Allerdings dürfte es bis zum zweiten Quartal 2010 dauern, bis die Industrie wieder ein gesundes Wachstum aufweisen wird.
Derweil hat Gartner detaillierte Marktzahlen für 2008 geliefert. Schon im letzten Jahr hatte die Chipindustrie zu leiden und schrumpfte um 5,4 Prozent auf einen Umsatz von 255 Milliarden Dollar. Die beginnende Wirtschaftskrise hat aber nicht alle Hersteller im gleichen Masse gebeutelt. So verzeichnete Intel lediglich einen Umsatzrückgang von 0,5 Prozent und erwirtschaftete 33,8 Milliarden Dollar. Mit diesem Wert hält der Halbleitergigant einen Marktanteil von 13,3 Prozent.
Dagegen musste Samsung einen massiven Rückgang von 15 Prozent im Chip-Business hinnehmen. Die Südkoreaner erwirtschafteten somit nur noch 17,4 Milliarden Dollar mit Halbleitern. Ebenfalls auf dem absteigenden Ast befanden sich 2008 Toshiba und Texas Instruments. Die beiden setzten 10,3, respektive 10 Prozent weniger um als noch ein Jahr zuvor.