27.01.2006, 15:00 Uhr

Die gute alte Unterschrift soll PIN und TAN vertreiben

Das Gros der Banken verwendet heute das PIN/TAN-Verfahren (Personal Identification Number/Transaction Number), um den Anwendern einen sicheren Zugang zum Online-Banking zu gewährleisten.
Die Nachteile sind hinlänglich bekannt: User sollten den PIN auswendig lernen, die TAN-Liste stets griffbereit haben und beim Login möglichst keinem «Phisher» ins Netz gehen.
Ein deutsches Projekt verspricht nun Remedur, indem ein alter Weg neu beschritten wird. Die Wissenschaftler der TU Darmstadt, des E-Finance Lab Frankfurt am Main und der Böblinger Firma Softpro greifen auf die gute alte Unterschrift zurück. Dazu entwickelten sie eine Anwendung, die Online-Banking-Systeme mit Authentifizierung und Autorisierung über digitalisierte handschriftliche Signaturen verknüpft. Schliesslich vergesse man seine Unterschrift nie, so die Erfinder.
Und auch Diebstahl schliessen sie aus, denn die Unterschrift werde bereits während des Schreibens beweiskräftig in hoher Qualität auf Tablet-PCs oder Schreibtabletts digitalisiert. Konkret soll die Software «SignWare» nicht nur statische Bildmerkmale, sondern auch dynamische wie etwa die Schreib-geschwindigkeit oder den ausgeübten Druck erfassen. Diese Daten werden bei der Anmeldung oder Autorisierung einer Transaktion verglichen. Die Prüfung berücksichtige auch die natürlichen Schwankungen in der Ausprägung der Unterschrift, heisst es.
Erste Tests mit potenziellen Online-Banking-Kunden sind positiv verlaufen. Nun soll der Prototyp auf seine Alltagstauglichkeit im Bankgeschäft getestet werden.
Michael Keller



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