03.04.2006, 17:25 Uhr

Funkstandard mit Fragezeichen

Der vor zwei Monaten vorgestellte Entwurf des kommenden Drathlos-Standard 802.11n lässt noch so manche Frage unbeantwortet.
802.11n soll mit einem Bruttodatendurchsatz von bis zu 600 MBit/s WLAN fit für Multimediainhalte machen.
Der kommende WLAN-Standard 802.11n, der die Bandbreite von Funknetzen markant nach oben schrauben soll, ist auf dem Weg. Letzterer ist allerdings alles andere als eben - so lautet zumindest das Fazit einer kürzlich abgehaltenen Panel-Diskussion, an der sich Schwergewichte wie Motorola, Intel und Sanyo zu Wort gemeldet haben.So bereite etwa der Umstand den Herstellern Kopfzerbrechen, dass 802.11n sowohl im 2,4- als auch im 5-GHz-Frequenzband eingesetzt werden kann, erklärt Miguel Pellon von Motorola. Noch sei nämlich unklar, ob Geräte in beiden Bereichen arbeiten können müssen, oder nur in einem.
Für Yoshiharu Doi, Manager bei Sanyo, steht hingegen fest, dass sich nur Produkte, die zwischen den beiden Bändern je nach Bedarf wechseln können, erfolgreich behaupten werden können. Dabei sei es aber zwingend erforderlich, dass dieser Prozess automatisch abgewickelt wird, doppelt Phil Kearney von Apple nach.Der Intel-Mann Mark Grodzinsky weist derweil auf den Umstand hin, dass für das Streamen von qualitativ hochwertigen Videos 802.11n alleine nicht genügen werde. Er müsse dafür mit weiteren Standards wie etwa 802.11i für die Sicherheit und 802.11e für die garantierte QoS (Quality of Service) kombiniert werden, so Grodzinsky.
Obwohl der Standard derzeit erst als Entwurf vorliegt und frühestens Anfang 2007 definitiv abgesegnet werden kann, machen sich bereits einige Hersteller auf, die ersten so genannten Pre-N-Produkte ins Rennen zu schicken. So will etwa D-Link im kommenden Juni gemäss eigenen Angaben eine komplette Produkteserie, die mit 802.11n arbeitet, auf den Markt werfen. Und auch Netgear hat entsprechende Geräte für das erste Halbjahr 2006 angekündigt.
Claudia Bardola



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