04.01.2007, 07:20 Uhr

Sparen dank Online-Publikation

Die Publikation des Schweizerischen Handelsblatts im Internet erwirkt Einsparungen in Millionenhöhe, bilanziert das Seco.
Jean-Daniel Gerber, Leiter des Seco
Seit 2002 gibt das Seco (Staatssekretariat für Wirtschaft) das Schweizerische Handelsamtsblatt (SHAB), das die juristischen Veränderungen in schweizerischen Unternehmen bekannt macht, nicht nur in Papierform heraus, sondern auch im Internet. Die Daten werden täglich aktualisiert.
Eine Wirtschaftlichkeitsprüfung hat nun ergeben, dass die Onlinepublikation zwischen 2002 und 2007 zwischen 33 und 55 Millionen Franken einsparen wird. Basis der Analyse war eine von der Universität St.Gallen realisierte Umfrage unter 1258 Datenlieferanten sowie Lesern des Amtsblatts - egal, ob sie dieses in gedruckter oder in Onlineform konsumierten.
Die Wirtschaftlichkeitsanalyse übernahm Pricewaterhousecoopers. Sie errechnet verwaltungsinterne Einsparungen von 800000 Franken pro Jahr dank moderner Produktionsmethoden. Hinzu kommt die Kostenreduktion seitens der Datenlieferanten - kantonale Verwaltungsstellen und Gerichte - in Höhe von 5 bis 8,8 Millionen.
Das grösste Sparpotenzial ortet das Seco jedoch in der Wirtschaft selbst - wie folgendes Rechenexempel aufzeigt: Pro Woche muss jeder Online-nutzer durchschnittlich 10,9 Minuten weniger Zeit für die SHAB-Lektüre aufwenden. Macht pro Nase 7.30 Franken weniger. Hochgerechnet auf die fünfjährige Laufzeit und die gesamtschweizerische Wirtschaft resultiert daraus ein «positiver Effekt zwischen 26 und 43 Millionen Franken». Macht unterm Strich 33 bis 55 Millionen Franken.
Laut Seco-Publikationsleiter Markus Tanner sei zum ersten Mal ein E-Government-Projekt hinsichtlich Aufwand und Wertschöpfung «in dieser Tiefe analysiert» worden.
Des weiteren liess das Seco die SHAB-Onlineleserschaft nach ihrer Zufriedenheit mit der angebotenen Dienstleistung befragen. Auch hier meldet die Wirtschaftsbehörde Erfolg: Vier von fünf Surfern seien mit der Handhabung des Webportals «zufrieden bis sehr zufrieden», heisst es.
Zudem seien die Daten 2006 doppelt so oft konsultiert worden wie vor der Einführung von SHAB-online. Gleichzeitig sank die Druckauflage von knapp 19000 Exemplaren auf gut 11000.
Catharina Bujnoch



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