15.04.2015, 09:20 Uhr

Nokia bietet 15,6 Milliarden Euro für Alcatel-Lucent

Nokia macht vorwärts: Wie gestern angekündigt, liegt nun bereits ein Übernahme-Angebot für den französischen Rivalen vor.
Nun geht es Schlag auf Schlag: Nachdem Nokia für diese Woche ein Übernahme-Angebot für Alcatel-Lucent ankndigte, liess dieses nicht lange auf sich warten: Die Finnen bieten 15,6 Milliarden Euro für den französischen Netzwerk-Ausrüster - ein Aufschlag von gut einem Drittel gegenüber dem Aktienkurs von Alcatel-Lucent in den letzten drei Monaten. Der Deal solle im ersten Halbjahr 2016 abgeschlossen werden. Hauptsitz werde Finnland sein, mit einer «starken Präsenz» in Frankreich.

Aggressive Rivalen aus China

Netzwerk-Ausrüster liefern Technik für Telekom-Konzerne. Dabei stehen etablierte westliche Anbieter unter verstärktem Druck aggressiver Rivalen aus China. Gemeinsam könnten Nokia und Alcatel-Lucent besser mit ihnen konkurrieren. Bis 2019 sollen jährliche Einsparungen von 900 Millionen Euro bei den operativen Kosten erzielt werden, wie Nokia ankündigte. Erst am Vortag hatten die Unternehmen nach Medienberichten Gespräche über einen Zusammenschluss bestätigt.

Experte: «Ergänzen sich gut»

Ein Experte der Analysefirma Ovum, Mark Newman, sagte, Nokia und Alcatel-Lucent ergänzten sich gut. Die Finnen seien stark bei mobilen Netzwerken und die Firma aus Paris im Festnetz-Geschäft. Aber es sei eine grosse Herausforderung, Produktpaletten und Kunden zusammenzulegen. Bei den lukrativen Verträgen für den Aufbau der Netze des aktuell schnellsten LTE-Datenfunks hätten Nokia und Alcatel-Lucent zusammen 26 Prozent, Huawei 36 Prozent und Ericsson einen Drittel.



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