wachsen mit IP-Telefonie

Das Microsoft Development Center in Wollishofen hat einen neuen Nachbarn: die Swisscom-Tochter Webcall. Durch die räumliche Nähe will die Grosskundensparte des Telekommunikationskonzerns auch die Zusammenarbeit mit dem weltgrössten Software-Hersteller intensivieren. Nach den Worten von Roger Wüthrich-Hasenböhler, Leiter Marketing & Sales des Swisscom-Unternehmensbereichs, soll der Übergang zur IP-Telefonie im Firmenkundengeschäft vorangetrieben werden.

Wüthrich-Hasenböhler geht davon aus, dass 80 Prozent der heutigen Grossfirmenkunden im Jahr 2015 IP-Telefonie nutzen. «Damit schrumpft das Voice-Geschäft, welches in den letzten Jahrzehnten ein Hauptumsatzträger war», prophezeit der Manager. «Mit IP-Technik werden wir keine Minuten mehr haben. Heute kostet eine E-Mail mit einem grossen Dateianhang nach Australien keinen Rappen - das gilt künftig auch für Sprache.»

Swisscom rechnet und schult
Auch für die Swisscom selbst, rechnet Wüthrich-Hasenböhler vor, seien Millioneneinsparungen möglich. Derzeit betreibe der Telekommunikationsriese einige Tausend Diensttelefone, die jeweils mit monatlich 50 Franken kalkuliert sind. Hinzu kommt noch der hauseigene Mobilfunkverkehr, bei dem nochmals Kostensenkungen im siebenstelligen Bereich möglich seien.

Der Wechsel auf IP-Telefonie und Unified Communications ermöglicht aber auch neue Schulungskonzepte im Verkauf bei der Grosskundensparte, welche grosse Einsparungen bringen, da die Verkäufer und Berater nur noch gezielt an Schulungen reisen müssen und den Rest via Webinare und Live Meetings absolvieren können. «Das entsprechende Ausbildungskonzept für das nächste Jahr wurde dieser Tage beschlossen», berichtet Wüthrich-Hasenböhler

Nachbar Microsoft, der neben Cisco Lieferant der Swisscom für die IP-Applikatuonen ist, sieht die Zeit gekommen für den Wechsel auf Internettelefonie: Yvonne Bettkober, Incubation Manager Western Europe bei Microsoft, weiss zu berichten, dass insbesondere in Krisenzeiten die Nachfrage nach Webkonferenzen explodiert «Die Firmen haben gemerkt, dass man damit sehr viel Geld sparen kann.» Die Kooperation mit der Swisscom nannte die für Europa, den Mittleren Osten und Afrika zuständige Managerin ein «Vorbild für die Branche».