25.10.2010, 10:16 Uhr

Tessiner erhalten IBM-Forschungspreis

Walter Binder von der Informatik-Fakultät der Universität der italienischen Schweiz in Lugano wurde von IBM mit dem Shared University Research (SUR) Award in Form eines modernen Hochleistungsrechners ausgezeichnet.
Walter Binder von der Universität der italienischen Schweiz (links) nimmt den SUR-Förderpreis von Matthias Kaierwerth, Direktor des IBM-Forschungslabor Rüschlikon, entgegen
Das System - ein IBM Power 755 - dient der Erforschung zukünftiger, anwendungsoptimierter Computersysteme. Hierzu wurde eine auf drei Jahre angelegte Forschungskooperation mit IBM Research in Rüschlikon gestartet.
Mit dem SUR-Förderpreis und der Kooperation mit der Universität der italienischen Schweiz leistet IBM einen Beitrag für die Erforschung künftiger Multicore-Computersysteme, die in punkto Leistungsfähigkeit und Energieeffizienz ganzheitlich - vom Prozessor bis zur Anwendungssoftware - auf spezifische Anwendungen optimiert sind, die für Unternehmen zentral sind oder in kommenden Jahren an Bedeutung gewinnen werden. Hierzu zählt etwa der Bereich Businessanalytik.
Denn: Jeder Geschäftsprozess stellt unterschiedliche Anforderungen an die IT. Die verschiedenen Workloads definieren sich ganz nach der Zielsetzung der einzelnen Prozesse oder Anwendungen: Bei Transaktionen sind beispielsweise kurze Antwortzeiten gefragt, während die Archivierung von Unternehmensdaten wieder ganz andere IT-Ressourcen benötigt.
Die Entwicklung solcher sogenannten Workload-optimierten Systeme stellt einen wichtigen Trend in der Informationstechnologie dar. "Virtualisierung auf allen Ebenen sowie der Übergang zu Cloud-Computing-Modellen, bei denen Unternehmen ihre IT-Dienstleistungen flexibel von einem Anbieter beziehen anstatt die eigene IT-Infrastruktur auszubauen, eröffnen ein grosses Potenzial für die ganzheitliche Optimierung von zentralen Anwendungen," sagt Matthias Kaiserswerth, Direktor des IBM-Forschungszentrums in Rüschlikon. "Mit skalierbaren, effizienten End-to-End-Lösungen sind Unternehmen in der Lage, die Produktivität zu steigern und gleichzeitig Zeit und Kosten zu sparen", ist er überzeugt.
Noch müssen solche anwendungsoptimierten Systeme erforscht werden. Die Tessiner Uni und IBM haben deshalb das dreijährigen Projekt «POEM» (Performance Of Emerging Workloads on Multicores) gestartet. Dabei werden die Forscher Leistungsanalysen und -simulationen durchführen, um die komplexen anwendungsspezifischen Abhängigkeiten im gesamten Stack von Anwendung, Laufzeitumgebung und Hardware zu verstehen und Engpässe zu eruieren.
Basierend auf diesen Untersuchungen entwickeln die Wissenschafter eine Methodik für eine effiziente und dynamische Leistungsanalyse. Die Forschungsarbeit soll so wichtige Erkenntnisse und Werkzeuge liefern, um ein optimales Co-Design von künftigen Computersystemen und Anwendungen voranzutreiben.
Redaktion



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