04.11.2004, 00:00 Uhr

T-Systems stichelt weiter gegen Swisscom-IT-Services

Bei T-Systems in Zollikofen ist die Empörung wieder einmal gross: Diesmal habe sich Konkurrentin Swisscom-IT-Services den BBL-Auftrag (Bundesamt für Bauten und Logistik) für die Vergabeplattform Simap-2 mit Dumpingpreisen erkauft. Doch statt Fakten zu liefern, macht T-Systems in diesem Fall bloss PR.
Der BBL-Auftrag für Simap-2 sei mittels Dumpingpreis an die Swisscom-IT-Services gegangen. So jedenfalls informiert der hiesige Ableger der deutschen Riesin Telecom die Presse. Interessant und delikat auch, dass T-Systems-Pressesprecher Daniel Hinz von seinem für Simap-2 verantwortlichen Kollegen im Hause dazu Informationen «für PR-Zwecke» sammelt, die er dann zur Mobilisierung der Presse gegen Swisscom-IT-Services verbreiten lässt. Selbst wenn offen bleibt, wie sinnvoll die Strategie der permanenten Verdächtigung von Konkurrenten ist: Beim Projekt Simap-2 hat T-Systems sich vergriffen, als sie Swisscom-IT-Services durch die Medien das Kaufen von Geschäften vorwerfen liess.
Aufgrund schlechter Erfahrungen hatte nämlich das BBL bei der Simap-2-Vergabe bersondere Vorsichtsmassnahmen eingebaut. Dazu gehört das gut 150-seitige Pflichtenheft mit zahlreichen Anhängen und Fragen genauso wie eine differenzierende 100 000 Punkte umfassende Bewertungsskala. Der Preis, auf den T-Systems sich allein beruft, ist bei der Vergabe mit weniger als 30 Prozent oder 30 000 Punkten gewichtet worden. Beim BBL wollte man nur schon den Hauch irgendeiner Verdächtigung ausschliessen, um jede Möglichkeit der Einsprachen auszuschliessen. Die Ironie der Geschichte sieht man im BBL darin, dass selbst die extra für diesen Auftrag geschaffene mustergültige Vergabetransparenz instrumentalisiert wurde. Freilich nur von T-Systems, denn IBM etwa oder Siemens, die auch offerierten, kommentieren nichts. Weil auch T-Systems das Debriefing des BBL hinter sich hat, wundert sich Swisscom-Pressesprecher Sepp Huber denn auch über "schlechte Verlierer, die immer wieder Gerüchte und Fehlinformationen in den Medien streuen". Offen ist ausserdem, was beziehungsweise welche Not T-Systems zu solch merkwürdigen Mitteln greifen lässt.



Das könnte Sie auch interessieren