22.07.2014, 10:28 Uhr

Swisscom TV 2.0 und die Probleme mit der Heimvernetzung

Swisscom-TV-Kunden haben nach wie vor Probleme mit Replay und Aufnahme, wie eine PCtipp-Leserumfrage bestätigte. Daraus ergaben sich neue Fragen. PCtipp wollte Antworten. Hier sind sie.
Noch immer gibt es einige Probleme mit Swisscom TV 2.0. Das Unternehmen nimmt Stellung
Swisscom TV 2.0 funktioniert nach wie vor nicht bei allen Nutzern reibungslos. Eine nicht repräsentative Leserumfrage unserer Schwesterzeitschrift PCtipp bestätigte, dass gut 50 Prozent der Umfrageteilnehmer nach wie vor Störungen im Zusammenhang mit Replay und Aufnahme feststellen. Die Störungen wurden Swisscom zufolge in den letzten paar Wochen grösstenteils behoben. Häufige Einschränkungen seien bei einzelnen Kunden eher auf fehlerhafte Heimvernetzung zurückzuführen. Man stelle ausserdem fest, dass Kunden mit Problemen sich häufiger melden als solche, welche keine Probleme hätten, meinte Carsten Roetz, Mediensprecher der Swissscom auf Anfrage. Computerworld kann das Argument, wonach gegenwärtige Probleme meistens auf fehlerhafte Heimvernetzung zurückzuführen seien, nicht ganz nachvollziehen. Nach der Umfrage bat PCtipp die Swisscom erneut zu einer Stellungnahme.
Herr Roetz, bei den meisten Leuten funktioniert das Live-Fernsehen und die Aufnahmen weisen Fehler auf. Das MUSS ja wohl an den Servern liegen, oder etwa nicht?
Carsten Roetz: «Live-TV wird per Multicast-Übertragung bis zum Router des Kunden angeliefert und entsprechend im Heimnetzwerk weiterverbreitet. Replay, Aufnahmen und Inhalte auf Abruf werden im Unicast-Verfahren angeliefert und direkt an die Settop-Box im Heimnetzwerk weitergeleitet. Es gibt also Unterschiede in der Übertragung zwischen Live-TV und zeitversetztem TV. Die Ausstrahlung von zeitversetztem Fernsehen hat höhere Ansprüche an die Heimvernetzung.»
Wie genügen denn die Ansprüche an die Heimvernetzung?
Die Übertragungen von unseren Servern zu den Routern stehen unter der Kontrolle von Swisscom und unterliegen einem kontinuierlichen Monitoring- und Verbesserungsprozess. Wichtig: Geräte zwischen dem Router und der Settop-Box müssen optimal eingesetzt werden.
Zu beachten in diesem Zusammenhang seien etwa die WLAN-Distanz (bzw. wie weit Geräte voneinander entfernt sind) und wie viele Räume und Wände dazwischen liegen, um die Qualität für Live-TV und Replay zu garantieren, meinte Roetz weiter.
Was empfiehlt die Swisscom Kunden konkret?
Wir empfehlen, die Settop-Box möglichst auf direktem Wege mit dem Router über den Ethernet-Anschluss zu verbinden. Durch die höhere Bandbreite von HD wird jedes dazwischen geschaltete Gerät (Switch) stärker ausgelastet und muss den Übertragungsansprüchen genügen. Je nach Einsatz beobachten wir Probleme bei WiFi-Verbindungskits und Powerline-Adaptern. Wir empfehlen deshalb, die von Swisscom vorgeschlagene Hardware zu nutzen, damit wir die Übertragungsqualität garantieren können. Kunden, die Probleme mit Wifi- oder Powerline-Adaptern feststellen, helfen wir an der Hotline weiter
Warum kommuniziert denn Swisscom die Anforderungen an Swisscom TV 2.0 nicht genauer?
«Alle im Markt verfügbaren Swisscom-Router funktionieren einwandfrei im Zusammenhang mit Swisscom TV 2.0. Wir geben Ihnen jedoch Recht, dass wir die Kunden besser darüber informieren sollten, dass es beim Einsatz von im Handel erhältlichen Routern oder bei dazwischen geschalteten Geräten zu Einschränkungen kommen kann. Wir nehmen diesen Punkt gerne mit und werden unsere Mitarbeiter künftig besser informieren.»



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