Digitalisierung 14.05.2025, 09:29 Uhr

Nationalratskommission fordert KI-Assistenten für Ratsmitglieder

Parlamentsmitglieder sollen künftig auf die Hilfe eines Assistenten für künstliche Intelligenz zurückgreifen können. Dieser Meinung ist die zuständige Nationalratskommission. Sie hat eine entsprechende Motion beschlossen.
(Quelle: Parlamentsdienste / Rob Lewis)
Mit 15 zu 9 Stimmen bei einer Enthaltung stimmte die Sicherheitspolitische Kommission des Nationalrats (SIK-N) für das Anliegen, wie die Parlamentsdienste am Dienstag mitteilten. Darüber entscheiden werden letztlich die Räte. Eine Kommissionsminderheit spricht sich insbesondere aus Datenschutzgründen gegen die Motion aus.
Sagen beide Kammern Ja zum Vorstoss, erhält das Büro des Nationalrats den Auftrag, eigens für die Mitglieder der Bundesversammlung einen Assistenten für künstliche Intelligenz entwickeln zu lassen. Dieses Tool soll gemäss Motionstext auf einem Open-Source-Sprachmodell basieren, das auf die Bedürfnisse der Legislative zugeschnitten und mit den relevanten Datenbanken des Bundes verbunden ist.
Der KI-Assistent soll auf einer souveränen Schweizer Infrastruktur gehostet werden, um die Vertraulichkeit zu gewährleisten und die Unabhängigkeit der Antworten von ausländischen Einflüssen sicherzustellen.

KI hält auch im Parlament Einzug

Derzeit in der Einführungsphase befindet sich ein Chatbot mit dem Projektnamen "KI-Chatbot ParlData", wie der Projektdatenbank des Kompetenznetzwerks für künstliche Intelligenz (CNAI) zu entnehmen ist. Mit ihm sollen statistische Daten des Parlaments auf Grundlage der Parlamentsdatenbank in allen drei Amtssprachen abgefragt werden können.
Auf KI wird seit Ende 2023 auch im Rahmen der automatischen Spracherkennung für das amtliche Bulletin der Parlamentsdienste gesetzt. Die KI transkribiert dabei die Voten der Ratsmitglieder, wie eine Sprecherin der Parlamentsdienste kürzlich auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mitteilte. So könnten sich die Mitarbeitenden stärker auf ihre Hauptaufgabe, die redaktionelle Bearbeitung der Redetexte, konzentrieren.
Auch in den Parlamentskommissionen soll die KI Einzug halten - für Simultanübersetzungen während der Kommissionssitzungen. Im September des vergangenen Jahres überwies der Nationalrat ein entsprechendes Postulat. Aktuell arbeite eine Projektgruppe an dessen Umsetzung, hiess es vonseiten der Parlamentsdienste. Der Schlussbericht dazu sei spätestens für den August 2026 geplant.



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