25.11.2009, 08:37 Uhr

Sunrise und Orange gehen zusammen

Die Mutterhäuser der beiden Telekomunternehmen haben beschlossen, Orange und Sunrise in der Schweiz zu vereinen.
Paukenschlag: Orange und Sunrise fusionieren
France Télécom und TDC führen ihre Schweizer Tochterunternehmen Orange und Sunrise zusammen. Dabei überweist France Télécom beim Abschluss der Fusion 1,5 Milliarden Euro an TDC und hält damit 75 Prozent der Aktien der neuen Gesellschaft. Die restlichen 25 Prozent erhält die dänische TDC, das Mutterhaus von Sunrise.

Die neue Gesellschaft wird ein starker Player auf dem Schweizer Telekommunikationsmarkt: Gemeinsam hat das neue Unternehmen, dessen Name noch nicht bekannt ist, 3,4 Millionen Mobilfunkkunden und 1,1 Millionen Festnetz- und Internetkunden. Dabei entstehen Marktanteile von 38 Prozent (Mobilfunk) und 13 Prozent (Breitbandanschlüsse).

Der Verwaltungsrat der neuen Firma wird sich aus Vertretern von TDC und France Télécom zusammensetzen. Thomas Sieber, bisheriger CEO von Orange Schweiz, leitet die neue Firma. Sunrise-Chef Christoph Brand bleibt bis zum Abschluss der Transaktion CEO und scheidet nach dem Beginn des Integrationsprojekts aus dem Unternehmen aus.

Detaillierte Pläne geben die Verantwortlichen beider Unternehmen am Mittag an einer Medienkonferenz bekannt. Dann erfahren Kunden von Orange und Sunrise auch, welche Konsequenzen der Zusammenschluss für bestehende Verträge hat. Unklar ist zudem, ob die neue Gesellschaft an den Markennamen festhält.

Weko muss Fusion prüfen
Die Wettbewerbshüter von der Weko entscheiden innerhalb von vier Wochen, ob eine vertiefte Prüfung des Zusammenschlusses stattfindet. Diese dauert maximal vier Monate. Weko-Präsident Walter Stoffel sagte auf Anfrage von Computerworld: «Grundsätzlich hätten wir lieber einen zusätzlichen Marktteilnehmer gesehen als einen alten Player weniger.»

IDC-Analyst Dan Bieler empfahl im Gespräch mit Computerworld Orange und Sunrise den Zusammenschluss ihrer Handynetze als «Mobile Virtual Network Operator». Zumindest auf dem Handymarkt entstünde ein Player, der der Swisscom Paroli bieten könnte. «Die Mobilfunkbetreiber könnten Kosten einsparen und einen Teil davon an ihre Kunden weitergeben, was sich in tieferen Preisen niederschlagen würde», prognostizierte Bieler.



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