20.02.2009, 10:15 Uhr
Sunrise freut sich über BVG-Entscheid
Sunrise begrüsst die Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts (BVG), wonach Konkurrent Swisscom beim Breitband-Internet marktbeherrschend ist.
Laut Sunrise ist der Weg zu mehr Wettbewerb aber trotzdem noch lange. Swisscom wird vermutlich in den kommenden Tagen ein Angebot für den Bitstrom-Zugang unterbreiten, meint die Nummer zwei der Schweizer Telekom-Anbieter. Dieses Angebot werde mit den Mitbewerbern verhandelt und könne ebenfalls durch die Instanzen gezogen werden. So verlangt es das "ex post Regime" in der Schweiz, erläutert Sunrise. Ein Wechsel auf das in der Europäischen Union übliche "ex ante System" hätte beim konkreten Bitstrom-Entscheid zur Folge, dass die Eidgenössische Kommunikationskommission (Comcom) mit Vorliegen des BVG-Urteils ein Angebot verfügen könnte, heisst es.
In der Vergangenheit liess sich der Instanzenweg laut Sunrise nicht vermeiden. Der BVG-Entscheid (siehe: "Swisscom blitzt vor dem Bundesverwaltungsgericht ab") dürft sich auch auf das seit Jahren hängige ADSL-Verfahren vor der Wettbewerbskommission (Weko) auswirken (siehe auch "ADSL-Preispolitik: Weko rügt Swisscom") ist der Telekom-Anbieter überzeugt. Dieses Verfahren könnte laut Sunrise nun rasch abgeschlossen werden.
Offen bleibe hingegen die Situation bei noch schnelleren Internet-Verbindungen, wie sie nur über Glasfaser möglich seien. Sunrise hält es für problematisch, dass bei Glasfasern bisher keine fernmelderechtlichen Instrumente zur Bekämpfung von Marktmissbrauch existieren. Hierzu brauche es dringend eine Gesetzesanpassung und die Einführung technologieneutraler Regulierungsinstrumente.
Harald Schodl