BI-Toptrend 21.03.2014, 16:49 Uhr

schnelle Data Discovery

Data Discovery, also schnelle, einfache Analysen, sind das stärkste Wachstumssegment auf dem Markt der Business Intelligence. Der Schweizer Versicherer Helsana und der Flughafen Zürich optimieren damit ihr Business.
Übersichtliche Dashboards, schnelle Ad-hoc-Queries und kurze Entwicklungszeiten - so lauten heute die Anforderungen an Business Intelligence. Zwar führt der aktuelle "BI Survey 13" des Business Applikation Research Center (BARC) auf seiner Liste internationaler Top-Anbieter natürlich immer noch Lösungen wie Oracle Essbase, Information Builders, IBM Cognos TM1 und Microsoft SSAS. Das BARC hat weltweit 3149 Business-Intelligence-Anwender gefragt. Der BI Survey 13 ist damit die grösste Erhebung seiner Art. Aber auf dem Teilmarkt der sogenannten "Data Discovery" geben kleinere, agilere Firmen den Ton an.

Welche Lösung bringt uns weiter?

MicroStrategy, Tableau, Tibco und Qlik (ehemals QlikTech) kämpfen dort um Marktanteile. "Das Versprechen der Business Intelligence wird von den klassischen Unternehmen nicht eingelöst", sagte Martin Rast, Regional Director Austria & Switzerland bei Qlik, zu CW. Die klassischen Lösungen seien zu komplex, zu kompliziert und dadurch zu langsam. Für Rast ist Data Discovery, also der spielerische, schnelle, leichte Umgang mit den Unternehmensdaten, der am stärksten wachsende Teilmarkt der Business Intelligence. Viele Kunden würden sich fragen: Welche Lösung bringt mich tatsächlich weiter? Harald Roshardt, Leiter Analysen & Reporting bei Helsana, pflichtet ihm bei und lobt die grosse Flexibilität von QlikView. Der Aufwand bei SAP oder IBM Cognos sei viel grösser. Die Kosten-Nutzen-Analyse, die Helsana angestrengt hat, habe den Ausschlag für QlikView gegeben. Damit informiert der Versicherer sein Top-Management zum Beispiel in Verkauf/Vertrieb über Finanzkennzehlen und Business-relevante KPIs. Im Backend laufen Lösungen von Teradata, Microsoft (SQL Server) und Oracle. Aber deren Frontends können es offensichtlich nicht mit QlikView aufnehmen. "Wir haben QlikView im Oktober 2013 angeschafft und sind gerade dabei, alle Daten reinzupacken", erzählt Konrad  Zöschg, Head Aviation Competence Center Information & Communication Technology beim Flughafen Zürich. Er bekomme immer noch häufig Excel-Spreadsheets, Powerpoint-Präsentationen und PDF-Dokumente hereingereicht.

280 Firmen, 25 000 Mitarbeiter

Das BI-Analysetool QlikView setzt der Flughafen ein, um historische Daten zu analysieren. Und das sind eine ganze Menge: Im letzten Jahr fertigte der Flughafen Zürich insgesamt 24,9 Millionen Pasagiere ab. 280 Firmen mit insgesamt 25 000 Mitarbeiter (inlusive der Airlines und des Flughafenpersonals) sind auf dem Gelände tätig. Der entscheidende Anstoss zur Einführung von QlikView sei von der IT gekommen, erzählt Zöschg. Und Match-entscheidend seien letzten Endes die Pilot-Auswertungen gewesen, die das Management überzeugt haben. Auf der QlikView Business Discovery World Tour, die letzten Donnerstag in Zürich gastierte, zeigte Zöschg das Dashboard Pünktlichkeit und das Dashboard Bordkartenkontrolle. "Wenn ein Flugzeug zu spät reinkommt, können wir in Zürich natürlich auch nicht hexen, aber wir versuchen, zusätzliche Verzögerungen zu vermeiden", betont er. Über das Dashboard Pünktlichkeit koordiniert der Flughafen Busse, Zubringer und Service-Personal.

Flughafen Zürich: 43 Franken pro Passagier

Passagiere, die in den Shops am Flughafen schnell noch etwas einkaufen, müssen an der Kasse ihre Bordkarte vorzeigen. Auf diese Weise werden die Einkäufe mit der Flugnummer verknüpft und im Dashboard Bordkartenkontrolle angezeigt. MIthilfe von QlikView hat der Flughafen Zürich zum Beispiel festgestellt, dass so gut wie jeder Business-Class-Passagier, der nach Amsterdam fliegt, in den Flughafen-Shops noch einen Einkauf tätigt. Mit Resultaten wie diesen lassen sich zum Beispiel die Standorte der Shops optimieren. Im Durchschnitt über alle abgefertigten Passagiere (nicht nur mit Destination Amsterdam) beträgt die Einkaufsumme 43 Franken.

Wertung: Data-Discovery-Anbieter

Der aktuelle "BI Survey 13" des BARC attestiert QlikView den ersten Platz in den Testdisziplinen "Dashboard Vendors considered for purchase" und "Visual Analysis & Data Discovery Vendors considered for purchase". Punkto Query Performance liegt QlikView hinter Microsoft SSAS und Oracle Essbase auf dem dritten Platz. Ebenfalls auf dem Bronze-Platz landet QlikView in der Testdisziplin mobile BI. Dort führen, mit grossem Abstand, die Lösungen von MicroStrategy.



Das könnte Sie auch interessieren