Bis zu 200'000 Dollar
29.04.2009, 13:04 Uhr
Notebook-Verlust ist teuer
Marktforscher des amerikanischen Ponemon Institutes haben ausgerechnet, welchen Gesamtschaden der Verlust eines Notebooks mit sich bringt.
Insgesamt wird der finanzielle Schaden mit rund 50'000 Dollar beziffert. Dieser Wert bezieht sich vor allem auf Notebooks die in Unternehmen eingesetzt werden und auf denen firmenrelevante Daten abgespeichert werden. Die Hardware selbst wurde von den Studienautoren lediglich mit etwas mehr als 1500 Dollar berücksichtigt. Der Grossteil der Kosten setzt sich aus Belastungen zusammen die mit Begleitmassnahmen verbunden sind, um einen neuen Rechner für den Gebrauch herzurichten, verloren gegangene Daten wiederherzustellen und Zugangsdaten neu einzurichten. Richtig teuer wird es, wenn Kriminelle in den Besitz des Computers kommen und im Zuge dessen möglicherweise auf Kundendaten oder sensible Unternehmensinformationen zugreifen können.
Problematisch sei, dass sich die Verantwortlichen in Unternehmen nicht bewusst sind, welche Folgekosten sie im Fall des Verlustes eines Firmen-Notebooks zu erwarten haben, schreibt Ponemon-Analyst Mike Spinney in seinem Blog. Der Grossteil sehe das grösste Risiko nach wie vor im Verlust der Hardware, bedenke jedoch nicht die finanziellen Aufwendungen, die unter "Data Breach Cost" zusammengefasst sind. Hierunter fallen unter anderem die Kosten für die Wiederbeschaffung der Daten, die Sicherung der Unternehmenssysteme, Massnahmen gegen einen möglichen Imageverlust der Firma und einiges mehr.
Der Notebook-Verlust wird umso teurer, je höher die Stellung des Mitarbeiters im Unternehmen ist. Insgesamt untersuchte Ponemon 138 Fälle. Darunter befanden sich einige Ausreisser, bei denen die errechneten Kosten bei 200'000 Dollar lagen. Den Studienautoren zufolge können diese Kosten beispielsweise durch Backups und Datenverschlüsselung reduziert werden. Die Berechnung wurde von Chip-Hersteller Intel in Auftrag gegeben.
Pornoinhalte auf Firmenrechnern
Zum Thema Verschlüsselung präsentiert das Ponemon Institute noch eine weitere aktuelle Studie. Die Marktforscher untersuchten die Motive von Angestellten, wenn sie Daten auf ihren Firmenrechnern verschlüsseln. Der im Auftrag von Dell durchgeführten Untersuchung zufolge beinhalten viele Notebooks Informationen, die sogar zur Kündigung führen können: Drei Viertel aller Firmen-Laptops enthielten pornografisches Video- und Fotomaterial oder Bookmarks zu Websites mit einschlägigem Inhalt. Ebenso interessant für Arbeitgeber: Auf über 60 Prozent der untersuchten Rechner fanden sich konkreten Anhaltspunkte dafür, dass sein Besitzer nach neuen Stellen Ausschau hält.
Harald Schodl