05.05.2014, 14:26 Uhr

Kanton Zürich will eUmzug für die gesamte Schweiz

Der Kanton Zürich will Online-Adressänderungen in der Schweiz ermöglichen, egal von wo nach wo gezügelt wird. Die Anbieter von Gemeindesoftware lassen dies bisher aber nicht zu.
Innerhalb der Stadt Zürich funktioniert der eUmzug bereits. Der Kanton Zürich möchte die Online-Adressänderung auf die gesamte Schweiz ausweiten
In der Schweiz sollen Umzüge möglich werden, ohne sich an einen Gemeindeschalter ab- und am nächsten wieder persönlich anmelden zu müssen. Der sogenannte «eUmzug» ist eines der priorisierten Vorhaben von E-Government Schweiz, seit 2012 wird das Vorhaben finanziell unterstützt. Bisher liessen die Resultate aber zu wünschen übrig, lediglich in einigen Gemeinden wie der Stadt Zrich ist es seit rund einem Jahr möglich, online Adressänderungen innerhalb der Gemeinde durchzuführen. Der Kanton Zürich möchte nun eine Lösung finden, die über Stadt-, Gemeinde-, und Kantonsgrenzen hinweg die elektronische Umzugsmeldung erlaubt. Zu diesem Zweck wird derzeit eine Machbarkeitsstudie durchgeführt. Ein Ergebnis der früheren Untersuchungen: die verschiedenen Anbieter von Gemeindesoftware, Ruf Informatik, VRSG und Nest, sind nicht miteinander kompatibel. Wechselt eine Person beispielsweise von einer Ruf-Gemeinde in eine Nest-Gemeinde, kann sie die Adressänderung nicht online durchführen. Lukas Steudler, Leiter Geschäftsstelle Zusammenarbeit Kanton und Gemeinden, Stabsstelle E-Government vom Kanton Zürich, möchte dies ändern. «Wir wollen, dass alle Anbieter Sedex, die Datentransportschiene des Bundesamts für Statistik und die eCH- Standards, benutzen.» Das Ziel des Kantons Zürich ist, mit allen Anbietern eine Übereinkunft zu erreichen, einen Alleingang soll es nicht geben. Nebst der Harmonisierung muss die Lösung für die Benutzer einfach bedienbar und sicher sein. Ob eine solche Lösung realisierbar ist, soll sich bis Ende Mai herausstellen, dann liegen die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie vor. Ein positives Zeichen gibt es für die Zürcher, die als einziger Kanton in der Schweiz derzeit an einer grenzüberschreitenden eUmzugs-Lösung arbeiten, bereits: Als man anfragte, welche Gemeinden sich für ein Pilotprojekt zur Verfügung stellen würden, meldeten sich gleich sechs. Mit diesen können alle im Kanton vertretenen Softwarelösungen abgedeckt werden. Steudler schliesst nicht aus, dass der Kanton zu Beginn selbst eine Transaktionsplattform bereitstellt, bis die Anbieter zu einer Übereinkunft gekommen sind: «damit wollen wir aber niemanden konkurrieren», sagt Steudler. «Dies wäre nur eine Starthilfe.»



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