Fujitsu Siemens 13.11.2008, 10:53 Uhr

Infrastruktur als Service

Der japanisch-deutsche Computerkonzern Fujitsu Siemens verstärkt sein Engagement im Servicebereich. Auf seiner Hausmesse «Visit» in Augsburg kündigt das künftige Fujitsu-Unternehmen die «Infrastructure as a Service» an.
Joseph Reger, CTO Fujitsu Siemens
Vom früher reinen Hardwareproduzent hin zum Lösungsanbieter wandelt sich Fujitsu Siemens kurz vor dem Fujitsu-Kauf. Mit «Infrastructure as a Service» als höchste Ausbaustufe soll flexibel auf Kundenbedürfnisse reagiert werden können, betonte CTO Joseph Reger auf der Hausmesse. Fujitsu Siemens und später Fujitsu werde Anbieter von Hardware, Dienstleistungen und Entwickler bleiben. Gemeinsam mit Partnern wolle der Konzern von seinen zwei Rechenzentren in Deutschland aus auch Unternehmenskunden die komplette Infrastruktur bereitstellen, kündigte Reger an.
Unter «Infrastructure as a Service» summiert Fujitsu Siemens die Hardware, die Virtualisierung, das Betriebssystem, das Ressourcen-Management und die System-Middleware. Beispielsweise Applikationen liefern nach den Vorstellungen des Unternehmens wie bisher die Partner, darunter jetzt und in Zukunft sowohl Fujitsu Services als auch Siemens IT Solutions and Services.
Fujitsu-Kauf: Unsicherheit vorbei
«Wir sind froh, dass die Unsicherheit vorbei ist», betonte Marketingchefin Barbara Schädler im Gespräch mit Computerworld. «Auch sind wir froh, Teil des globalen Netzwerkes von Fujitsu zu werden.» Der neue Konzern werde die grösste Unternehmensdependance ausserhalb Japans. Vorteil sei zudem, dass der bisherige Fokus des Herstellers Fujitsu Siemens auf den europäischen Markt ausgeweitet werde.
Das Unternehmen bleibe bestehen wie es ist und werde sich aber zum Infrastrukturanbieter weiter entwickeln, so Schädler weiter. An den Standorten in Deutschland unter anderem in Augsburg (Bayern) und Sömmerda (Thüringen) würden die Aktivitäten fortgesetzt. «Beide bleiben erhalten», unterstrich Schädler. «Fujitsu plant, Forschungs- und Entwicklungsaufgaben im Serverbereich vom Ausland nach Deutschland zu verlagern.» Spekulationen über einen Verkauf der Werke an den Wettbewerber Lenovo erteilte die Marketingchefin eine Absage: «Wir haben keine Pläne dieser Art.»
Infrastruktur nicht ohne Hardware
Mit Blick auf die neue Unternehmensstrategie und die zusätzlichen Servicedienstleistungen verwies Schädler auf einen Vorzug des Kaufs: «Infrastructure as a Service, wie ihn Fujitsu Siemens bietet, funktioniert nicht ohne Hardware.» Derzeit laufen Pilotprojekte für das Infrastruktur-Serviceangebot, sagte die Managerin. Kunden konnte Schädler aber noch nicht nennen. Insgesamt will das neue Unternehmen zum starken globalen IT-Partner werden. «Wir stellen uns dem Wettbewerb, hoffen aber, auch in Zukunft grosser Partner zum Beispiel der Siemens AG zu bleiben», gab sich Schädler versöhnlich.

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