15.03.2011, 15:27 Uhr

IBM auf Software-Kurs

IBM will bis 2015 die Hälfte seines Gewinns mit Software erwirtschaften. Rund 20 Milliarden Dollar werden für die Übernahme weiterer Softwarefirmen investiert.
Alain Gut, Director IBM Software Group, Switzerland & Austria
Im 100. Jahr seines Bestehens, das IBM heuer feiert, setzt der Konzern 23 Prozent mit Software um. Das Softwaregeschäft trug im vergangenen Jahr rund 44 Prozent zum Gewinn bei. Bis 2015 soll dieser Anteil auf 50 Prozent ansteigen, sagte Alain Gut, Director IBM Software Group, Switzerland & Austria, an einer Medienkonferenz.
Um Löcher im eigenen Software-Portfolio zu stopfen, neue Geschäftsfelder zu erschliessen und den Markt in Bereichen wie Business Analytics zu dominieren, setzt Big Blue auf weitere Übernahmen von Software-Unternehmen. In den letzten zehn Jahren hat der Konzern 75 Softwarefirmen geschluckt, rund 65'000 der weltweit 400'000 IBM-Mitarbeiter sind mittlerweile im Software-Bereich beschäftigt. Nun will IBM in den nächsten drei Jahren weitere 20 Milliarden Dollar in die Übernahme von Software-Unternehmen investieren.
«Wir sind auf Business Software, also Middleware- und middlewarenahe Lösungen, fokussiert, Applikationen überlassen wir unseren Partnern», sagt Gut. IBM wolle Modelle (inklusive Beratung) bieten, um die Prozesse der Kunden zu vereinfachen und sich dabei stark auf anerkannte Industriestandards stützen. Lokale ISVs sollen an die IBM-Frameworks gebunden werden. Die Lösungen werden vornehmlich bei grösseren Unternehmen zum Einsatz kommen, für KMU werden dedizierte Pakete geschnürt.
Mit seiner Roadmap bis 2015 konzentriert sich Big Blue auf die vier Bereiche «Cloud Computing», «Globale Integration», «Making the World work better» (zum Beispiel mit einer Mitarbeit am Projekt E-Zürich) sowie auf die Beherrschung und Nutzbarmachung der Datenflut, der wir heute ausgesetzt sind.
Pünktlich zum 100. Geburtstag wird in Zusammenarbeit mit der ETH im zürcherischen Rüschlikon das 90 Millionen Franken teure Nanotechnologie-Labor eröffnet. Das revolutionäre dabei seien die Noice Free Labs, die für die Nano-Forschung unabdingbar sind und erstmals zum Einsatz kommen, sagt Isabelle Welton, CEO von IBM Schweiz. Die weltweit leisesten Labors sind nicht nur still und temperaturstabil, sondern auch absolut erschütterungsfrei und lassen keine elektromagnetische Strahlung durch.



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