23.11.2010, 13:23 Uhr

IBM will die Cloud absichern

Die Risiken von Cloud-Computing sind manigfaltig. Ein EU-Konsortium soll nun unter der Leitung von IBM nach Lösungen suchen, wie die Cloud abgesichert werden kann.
Will zusammen mit Wissenschaftskollegen das Cloud Computing sicherer machen. Christian Cachin vom IBM-Forschungslabor in Rüschlikon
Wer seine Informatik aus der Cloud bezieht, muss heute gewisse Risiken eingehen. So verliert er die Kontrolle über die Daten und weiss nicht, ob vertrauliche Informationen plötzlich von der Konkurrenz einsehbar sind. Zudem kann die Zuverlässigkeit ein Problem sein, und zwar sowohl jene des Dienstes, der etwa durch Service-Ausfall temporär nicht zur Verfügung steht, als auch des Providers selbst, der bankrott gehen kann. Schliesslich müssen regulatorische Gegebenheiten erfüllt werden. So sind etwa Schweizer Finanzinstitute dazu verpflichtet, sicher zu stellen, dass ihre Daten nicht ins Ausland transferiert werden.
Diesen Unsicherheiten will nun das Projekt "T-Clouds" begegnen, das soeben ins Leben gerufen wurde. Es wird von einem Konsortium unter der Leitung vom IBM-Forschungsarm betreut, das wiederum von der EU einen Zustupf von 10,5 Millionen Euro erhält. T-Clouds, das für "Trustworthy Clouds" also "vertrauenswürdige Clouds" steht, soll anhand von zwei praktischen Beispielen eruieren, wie sensible IT sicher in der Cloud betrieben werden kann. So arbeitet das Konsortium mit der portugiesischen Elektrizitätsgesellschaft "Electricidade de Portugal" und mit dem Mailänder Krankenhaus "Centro San Raffaele" zusammen.
"Ziel beim ersten Szenario ist es, die Strassenlampen in einer portugiesischen Stadt mit Hilfe von Cloud-Computing zu steuern, und zwar mit hoher Verfügbarkeit", erklärt Christian Cachin vom IBM-Forschungslabor in Rüschlikon bei Zürich. Beim zweiten Beispiel würden Patienten zuhause vom Spitalpersonal überwacht und betreut. Dabei würden die Daten von den Patienten selbst erhoben und an einen Cloud-Provider geschickt, der die Auswertung übernimmt und dem Betreuungspersonal zur Verfügung stellt, berichtet Cachin weiter.
Um diese Cloud-Dienste abzusichern und deren Verfügbarkeit zu garantieren, werden die IBM-Wissenschaftler ein Rahmenwerk erstellen, das aus mehreren Clouds besteht. Dieses "Cloud of Clouds"-Konzept soll die Services ausfallsicher machen, indem eine Backup-Cloud-Infrastruktur einspringt, wenn es beim Original-Provider hapert.
Das T-Clouds-Projekt soll bis 2013 laufen.



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