Tamedia
12.04.2011, 15:04 Uhr
Geld sparen dank Insourcing
Das Zürcher Verlagshaus Tamedia («Tages-Anzeiger», «20 Minuten») lässt seinen Outsourcing-Vertrag mit Swisscom IT Services auslaufen.
Unternehmenssprecher Christoph Zimmer bestätigt damit gegenüber Computerworld.ch einen entsprechenden Bericht des IT-Online-Newsdienst «Inside-IT». Demnach wird das Verlagshaus den bestehenden Vertrag mit Swisscom IT Services, der im September 2012 ausläuft, nicht verlängern. Grund für den Wechsel sind «die guten Leistungen und wettbewerbsfähigen Kosten der IT-Teams in Bern und Lausanne», wie Zimmer gegenüber Computerworld.ch ausführt. Bei den besagten IT-Teams handelt es sich um die entsprechenden Abteilungen der Espace Media, mit der Tamedia 2007 fusioniert hat. Bereits 2008 habe man beschlossen, «die Informatik von Espace Media eigenständig weiter zu führen, dies, weil die Nähe zur IT mit der zunehmenden Digitalisierung der Medien an Bedeutung gewinnt», betont der Tamedia-Sprecher weiter. Ziel ist es nun laut Zimmer, dass «die IT mit dezentralen Teams in Bern, Lausanne und Zürich nahe bei ihren Kunden sind und auf den bestehenden Kompetenzen in Bern und Lausanne aufbauen». Weniger Kosten Besonders wird von Zimmer hervorgehoben, dass das Insourcing den Verlag weniger kosten werde. «Gleichzeitig werden Edipresse und Tamedia ihre IT-Kosten mit dem Übergang in den Eigenbetrieb voraussichtlich um einen zweistelligen Prozentsatz senken können», gibt er zu Protokoll. Ob auch die vergleichsweise schlechten Noten, die Swisscom IT Services regelmässig in einer internen Zufriedenheitsstudie einstecken musste, ausschlaggebend für die Nicht-Verlängerung des Vertrags sei, wollte Zimmer weder bestätigen noch dementieren. Fakt ist, dass auch in der dritten Kundenzufriedenheitsumfrage, die Tamedia durch eine externe Beratungsfirma durchführen liess, die IT-Anwender des Verlagshauses Swisscom IT Services ein schlechtes Zeugnis ausstellten. Dort wird die Informatik in Zürich, die an Swisscom IT Services ausgelagert ist, mit einem Gesamtdurchschnittswert von 4,24 Punkten weiterhin tiefer bewertet als der Benchmark, der bei 4,43 liegt. Damit konnte sich Swisscom zwar gegenüber dem Vorjahreswert (4,01) leicht steigern, liegt aber erneut weit abgeschlagen hinter dem Gesamtdurchschnitt der IT der Berner Espace Media. Die Berner Anwender bewerten ihre interne IT-Abteilung mit einer Durchschnittsnote von 4,85 und sind damit noch zufriedener als bei der letzten Befragung (4,58). Swisscom seinerseites konnte zwar 2010 die Zürcher Tamedia-Angestellten besser zufriedenstellen als 2009, aber dank der erneut besseren Bewertung der Berner hat sich der Notenabstand zu Espace Media auf einer Skala von 1 bis 6 von 2009 0,57 auf 0,61 vergrössert. Am grössten sind die Unterschiede in den Bereichen Service Desk / Hotline (0,85), Kommunikation (0,6) und Vor-Ort-Support (0,47).