09.10.2012, 09:57 Uhr

Cisco beendet Zusammenarbeit mit ZTE

In den USA wächst seit einem Untersuchungsbericht der Druck auf die chinesischen Elektrokonzerne ZTE und Huawei. Jetzt hat der weltgrösste Netzwerk-Ausrüster Cisco eine Vertriebspartnerschaft mit ZTE beendet.
Hochhaus von ZTE im Shenzhen High-Tech Industrial Park.
Cisco habe keine Geschäftsbeziehungen zu ZTE mehr, teilte ein Sprecher des Spezialisten für Internet-Technik der Finanznachrichtenagentur Bloomberg auf Anfrage mit. Bis anhin konnte ZTE Cisco-Technik als Teil einer Vertriebspartnerschaft weiterverkaufen. Aber mittlerweile ermitteln US-Behörden wegen eines ZTE-Geschäfts mit dem Iran, bei dem an das Regime möglicherweise auch Cisco-Technik geliefert wurde, die unter ein amerikanisches Exportverbot fällt. In dem Bericht aus dem US-Reprsentantenhaus hiess es am Montag, ZTE habe eine Stellungnahme dazu abgelehnt und lediglich eingeräumt, es werde intern ermittelt, ob im Konzern Dokumente dazu vernichtet worden seien.  Der Geheimdienstausschuss des US-Repräsentantenhauses kommt zu dem Schluss, Huawei und ZTE seien eine Bedrohung für die Sicherheit der USA. Entsprechend sprach sich der Ausschuss gegen Aufträge an die beiden chinesischen Unternehmen aus. Ausserdem sollten Übernahmen oder Zusammenschlüsse von Huawei oder ZTE mit amerikanischen Firmen blockiert werden. Zur Begründung verwiesen die Abgeordneten auf den Verdacht, dass sie mit chinesischen Geheimdiensten und dem Militär zusammenarbeiteten. Harte Fakten kamen dabei allerdings nicht auf den Tisch, sondern vor allem der Vorwurf, dass Vertreter von Huawei und ZTE alle Fragen dazu nicht beantwortet hätten.

In kurzer Zeit nach oben gekommen

Die Unternehmen weisen die Vorwürfe zurück. «Die Sicherheit und Integrität unserer Produkte ist weltweit bewiesen», erklärte Huawei am Montag. Huawei werde in 150 Ländern weltweit von mehr als 500 Kunden vertraut. Darunter seien viele grosse Telefonanbieter. In Europa arbeiten unter anderem Sunrise, die Deutsche Telekom, Vodafone, British Telecom oder Telefónica mit Ausrüstung von Huawei.  Huawei ist der zweitgrsste Telekom-Ausrster der Welt nach Ericsson, ZTE stieg zuletzt zum viertgrssten Handy-Hersteller auf. Auch in Australien wurden bereits Aufträge an Huawei durch Sicherheitsbedenken verhindert. Vor einigen Tagen berichtete das «Wall Street Journal», Huawei arbeite an einem Brsengang, um transparenter zu werden. Das war auch eine Empfehlung des wenige Tage später bekanntgewordenen Ausschussberichts.



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