30.09.2005, 13:26 Uhr
Mit angekündigtem Börsengang Preis in die Höhe getrieben
Statt am 13. Oktober an die Börse zu gehen, wird Cablecom für 2,825 Milliarden Dollar an den amerikanische Kabelnetzkonzern Liberty Global verkauft.
Das Tempo, das die Schweizer Kabelnetzbetreiberin Cablecom in Sachen Kapitalisierung vorlegt, ist zumindest erstaunlich. Der gestern noch für Mitte Oktober angekündigte Börsengang, der bis 3,5 Milliarden Franken einspielen sollte, ist heute bereits wieder abgesagt worden. Stattdessen stürzt sich Cablecom jetzt in die Arme der amerikanischen Liberty Global. Der Kabelnetzkonzern unterhält Kabelnetze in Südamerika, Asien und Europa. Hier hat er schon länger nach Wachstumsfeldern gesucht und Cabelcom bereits früher zu kaufen versucht. Mit der Ankündigt des Börsengangs dürfte Cablecom den Verkaufspreis in die Höhe getrieben haben.Das legt zumindest der in aller Eile gestern Nacht in einer Dringlichkeitssitzung gefällte Verkaufsentscheid nahe. Der Preis von 2,825 Milliarden Franken ist angesichts der heutigen Cablecom-Situation sicher kein Pappenstiel. Mit jetzt 56,22 Franken pro Aktie von Liberty Global, was einer Kapitalisierung von weit über 4 Millarden Franken entspricht, werden die bisherigen Aktionäre fürstlich abgespeist. Denn laut Marktbeobachtern wird Cablecom frühestens in zwei Jahren erstmals Gewinne abliefern können und ist zudem mit 1,7 Milliarden Franken verschuldet
Volker Richert