Szenarien für die Arbeit der Zukunft - Wie sicher ist mein Job?

Künstliche Intelligenz schafft Jobs

Von einem positiven Einfluss des Einsatzes von künstlicher Intelligenz (KI) auf die Arbeitswelt gehen Studien der Beratungsunternehmen Accenture und Capgemini aus. Befragt wurden über 15 000 Mitarbeiter, im Fall von Cap­gemini mehr als 1000 Firmen. Die Resultate sind vergleichbar: 72 Prozent der von Accenture befragten Angestellten halten KI für entscheidend für die Fähigkeit ihrer Organisation, sich auf dem Markt zu differenzieren. Die von Capgemini befragten Unternehmensvertreter berichten, dass drei Viertel durch die Einführung von KI ihren Absatz um 10 Prozent steigerten. Bei 83 Prozent hat die KI ausserdem neue Aufgaben und damit Jobs geschaffen.
Laut Capgemini entstanden durch KI insbesondere Jobs für erfahrene Kräfte, zwei von drei Stellen im Führungskräfteumfeld. Daneben bildet die Mehrheit der Firmen (71 %) ihre Mitarbeiter aktiv in Umschulungen und Weiterbildungen aus. Die KI kommt bei mehr als der Hälfte der Unternehmen (58 %) allerdings auch für komplexe Fragestellungen zum Einsatz. Der Kundendienst oder autonomes Fahren sind zwei Beispiele. Das Beratungsunternehmen empfiehlt hingegen, sich im ersten Schritt auf Anwendungen mit hohem Nutzenpotenzial und geringer Komplexität zu konzentrieren. Als Beispiele werden Compliance und Regulation oder der Einsatz von Chatbots genannt. Die Privor Stiftung mit dem Facebook-Chatbot «Poppy» und «Pilote» bei Migros sowie Swisscom demonstrieren, dass Schweizer Unternehmen diese Lektion bereits gelernt haben. Auch PostFinance hat seit November letzten Jahres auf ihrer Website einen digitalen Assistenten aufgeschaltet, der Kunden die am häufigsten gestellten Fragen automatisch beantwortet. Im Februar zog noch die Bank Cler mit dem Chatbot «Carl» nach. Weitere werden folgen.

Sofortmassnahmen

Auch in Branchen ohne direkten Kundenkontakt verändern die Digitalisierung und KI die Arbeitswelt. In einer Befragung von 1100 Führungskräften und 600 IT-Entscheidern hat der Telekommunikationskonzern BT ermittelt, welchen Einfluss die Informatikausstattung der Arbeitsplätze auf die Produktivität hat. Das Ergebnis beeindruckt: Die grosse Mehrheit der Befragten (neun von zehn) war der Meinung, dass Collaboration-Services und mobile Tools die Produktivität am Arbeitsplatz verbessern.
“Der Weg zu einer virtualisierten, globalisierten und mobilen Belegschaft ist noch weit„
Nicola Millard, BT
Allerdings ist der Weg zu einer virtualisierten, globalisierten und mobilen Belegschaft noch weit. Die Autoren rund um Nicola Millard, Head of Customer Insights & Futures bei BT, arbeiteten fünf Bausteine zur Steigerung der Produktivität der Mitarbeiter heraus: erstens ein vernetzter, videofähiger Arbeitsplatz; zweitens das einfachere Arbeiten und Zusammenarbeiten auch ausserhalb des Büros; drittens zugängliche Geschäfts­anwendungen; viertens Instant-Messaging-Dienste à la WhatsApp sowie fünftens leistungsfähigere Endgeräte.



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