Finanzsektor im Fokus 15.05.2023, 06:15 Uhr

Hybrider Cloud-Ansatz sorgt für mehr Agilität

Unternehmen aus dem Finanzsektor betreiben im Schnitt mehr Anwendungen in der privaten Cloud als jene der meisten anderen Branchen. Ein integriertes und intelligent verwaltetes hybrides Framework ist deshalb entscheidend für ihre Wettbewerbsfähigkeit.
Mit einer hybriden Cloud-Umgebung können Finanzdienst­leister schneller auf veränderte Bedingun­gen reagieren
(Quelle: Shutterstock/Zapp2Photo)
Finanzdienstleister können die Public Cloud als Basis für ihre betrieblichen Technologie-Anforderungen nutzen. Es ist jedoch ungemein wichtig, dass sie auch eine sorgfältig eingerichtete Private Cloud betreiben, um den Datenschutz und die Sicherheit zu gewährleisten, die für Unternehmen aus diesem Sektor zwingend erforderlich sind.
Die Bedeutung von Hybrid-Lösungen im Finanzsektor wird auch in einer unserer Studien zur Cloud-Nutzung * bestätigt. Ein Blick auf die wichtigsten Ergebnisse für den Finanzdienstleistungssektor verschafft uns ein Verständnis für die speziellen Herausforderungen bei der Implementierung, der Trennung von Arbeitslasten und der Migration, denen sich diese Unternehmen der Finanzindustrie gegenübersehen.

Ideales IT-Betriebsmodell

Die Befragung machte deutlich, dass die hybride Cloud und der Einsatz von Hyperconverged Infrastructure (HCI) wichtige Eckpfeiler für die Entwicklung der hybriden Cloud im Finanzdienstleistungssektor sind. Dies ist der Weg zu einer kohärent verwalteten Hybrid-Cloud-Umgebung, in welcher die Workloads entsprechend den Sicherheits-, Leistungs- und Compliance-Anforderungen der Daten und Anwendungen optimiert werden. Die überwiegende Mehrheit der Studienteilnehmer aus dem Finanzdienstleistungssektor (86 %) bezeichnete eine hybride Private/Public Cloud denn auch als das ideale IT-Betriebsmodell für ihr Unternehmen. Mehr als die Hälfte (54 %) erwartet, dass sie in den nächsten fünf Jahren ausschliesslich Hybrid­Lösungen einsetzen werden.
Aufschlussreich ist, dass Finanzdienstleister mehr Anwendungen in privaten Clouds betreiben als die meisten anderen Branchen – mit Ausnahme von IT, Technik und Telekommunikation. Dieser Ansatz scheint eine Reaktion auf die Veränderungen im Finanzdienstleistungsmarkt in den letzten Jahren zu sein, wo wir das Aufkommen von neuen Mitbewerbern und Marktteilnehmern erlebt haben. Diese haben dazu beigetragen, Innovationen in diesem Sektor voranzutreiben, indem sie neue Geschäfts- und Kundenbindungsmodelle anbieten, mit denen traditionelle Institutionen nur schwer mithalten konnten.

Skalierbarkeit ist ein Must

Diese Challenger-Banken (Neobanken) sind alle cloud­basiert, was ihnen grosse Flexibilität verleiht. Ein hybrider Cloud-Ansatz ermöglicht es jedoch auch den tradi­tionellsten Unternehmen, skalierbare und einfach zu verwaltende Private Clouds als Teil eines hybriden Cloud-Modells aufzubauen. Diese Skalierbarkeit kann für schnelles Wachstum genutzt werden – wann und wo es passiert und nötig ist. Ein hybrider Cloud-Ansatz kann ausserdem dazu dienen, Cloud-native Anwendungen mit Systemen zu verbinden, die sich möglicherweise (noch) On-Premises befinden. Als Beispiele seien hier etwa die Risikoanalyse über Nacht oder auch die zentrale Unternehmensbuchhaltung genannt.
Es ist wichtig, daran zu denken, dass die Cloud – so leistungsfähig sie auch sein mag – immer noch eine komplexe Angelegenheit sein kann. Vor allem, wenn sie in ­einer im Wesentlichen hybriden Mischung aus Public-Cloud- und Private-Cloud-Instanzen eingesetzt wird. Dies kann etwa bei traditionelleren Finanzdienstleistungs­unternehmen der Fall sein, die sich über Jahrzehnte entwickelt haben und IT-Updates und Transformations­programme auf eine eher evolutionäre Weise umsetzen.



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