25.11.2010, 10:55 Uhr

Cloud-Services für KMU

Auf seiner Hausmesse VISIT 2010 im deutschen München hat Fujitsu neue Cloud Computing-basierte Technologien lanciert. Sie richten sich an Rechenzentren, Serverbetrieb bis hin zum IT-Arbeitsplatz im Unternehmen. Daneben führt das Unternehmen performante Xeon-Server sowie ein «Datacenter in a box» neu in seinem Portfolio.
Fujitsu-CEO Rolf Schwirz
Mit Dynamic Cloud präsentiert das Unternehmen eine Kombination aus integrierten sowie vorkonfigurierten Services. Sie besteht, so Fujitsu, aus global vernetzten standardisierten Services und fusst auf den Infrastructure as a Service-Angeboten (IaaS), die bereits im November 2009 eingeführt wurden. «Dem Unternehmen werden die notwendigen IT-Ressourcen verbrauchsgerecht in Bezug auf Applikationen zur Verfügung gestellt, womit die Dynamic Cloud-Dienste erst möglich werden», so Fujitsu-CEO Rolf Schwirz gegenüber Computerworld. Mit dem «Dynamic Cloud»-Angebot sollen Anwender zudem die vollständige Kontrolle über entscheidende Faktoren gewinnen: Dazu zählen, so Schwirz, «die physikalische Datenvorhaltung und deren spätere Übertragbarkeit». Den Unternehmen bieten die neuen Services mehr Flexibilität, deutliche Einsparpotenziale sowie eine effizientere Fokussierung auf das Kernbusiness des Konzerns.
Ein für den Schweizer Markt interessantes Angebot ist die vorgestellte Hybrid Cloud-Option. Hybrid Cloud ist eine Mischform von intern sowie extern bereitgestellten IT-Services. Eine hybride Cloud-Umgebung kann so, laut Fujitsu, aus Private-, Trusted- oder Public Cloud-Lösungen bestehen (siehe Definition, zweite Seite unten). Jüngst aufgewertet hat Fujitsu dabei das Servicepaket für die Private- und Trusted-Cloud-Umgebungen, indem der Anbieter seinen Kunden im Standard-Paket eine Intrusion Detection und Prevention, Firewall sowie sichere Webserver ohne Zusatzkosten bereitstellt.
Gerade mittelständische Unternehmen können rasch vom Cloud-Service profitieren, so Fujitsu. Ihre bestehende IT-Umgebung lässt sich mit Hilfe der entsprechenden Cloud-Umgebung erweitern, um so Spitzenlasten (z.B. Storage-, Backup-, Leistung-Bedarf etc.) zu kompensieren. Während die externen IT-Services von Fujitsu verwaltet werden, werden die internen IT-Services weiterhin wie gewohnt vom Unternehmen bereitgestellt. Alternativ lässt Fujitsu, dem Unternehmen, nach eigenen Angaben, die Wahl ob er im Rahmen von Managed Services Fujitsu auch hierbei die Verantwortung überlässt, wodurch dem Unternehmen eine dedizierte Server-Infrastrukturen zugewiesen werden.
Ein weiterer Vorteil von der Cloud ist dabei die exakte Abrechnung, die aus der Kombination der Server, dem benötigten Storage und natürlich dem angemieteten Zeitraum errechnet wird. Dabei werden dem Unternehmen nur tatsächlich benötigte Services in einem monatlichen Betrag in Rechnung gestellt. Und, weiterer Vorteil, so Fujitsu: Der Kunde kann jederzeit kündigen, sofern er in auslastungsarmen Zeiträumen oder Wirtschaftskrisen geringere Leistungen beziehen will.

Datacenter im Tower-Format


Daneben hat Fujitsu auf der VISIT 2010 zwei neue Primergy x86-Server vorgestellt. Beim neuen Primergy BX400, dem nach eigenen Angaben, weltweit einzigen «Datacenter in a box» handelt es sich um ein Blade-System, das es im Tower-Formfaktor sowie als 19-Zoll-Einschub gibt und somit in typische Racks passt. Speziell für mittelständische Unternehmen entwickelt, finden in dem Chassis im Trolley-Format bis zu acht Server- oder Storage-Blades Platz. Laut Fujitsu reduziert das BX400 die Stromkosten um 30 Prozent, im Vergleich zu bisherigen Lösungen.
Genauso neu präsentierte Fujitsu seinen neuen Mikroserver, den Primergy MX130 S1. Konzipiert für den Einstiegsbereich soll er vor allem kleineren Unternehmen professionelle zentralisierte Servertechnologien zu einem vernünftigen Preis zur Verfügung stellen. Die AMD-basierte Plattform bietet File-, Web- und Print-Services bereit, so der Hersteller.
Beide Primergy-Server lassen sich alleine oder bei geplantem Ausbau mit Fujitsus Cloud-Services in als Hybrid-Variante einsetzen, so der Hersteller.
Updates für Zero Clients:
Für Firmen, die auf eine virtuelle Desktop-Architekturen migrieren wollen, bietet Fujitsu mit dem neuen Zero Client DZ22-2 und DZ19-2 zwei Möglichkeiten hin zu einer «flexiblen» IT-Infrastruktur. Als Funktionen werden neu u.a. Multi-Monitoring und Power over Ethernet (PoE) unterstützt. Dadurch sollen sich im Unternehmen Betriebskosten seknen, gleichermassen die Produktivität erhöhen.  Als Hypervisor-Plattformen werden VMware ESX(i), Microsofts Hyper-V sowie neu ab Januar 2011 auch Citrix Xen Desktop unterstützt. Anmerkung der Redaktion für Cloud-Definitionen:
Public Cloud: ist eine öffentliche IT-Umgebung, die sich eine beliebige Anzahl von Personen und Unternehmen teilen könne. Die in dieser Umgebung vorgehaltenen IT-Systeme können verschiedene Anwender gemeinsam nutzen. Aufgrund des gemeinsamen Netzwerkes kennen die Anwender den Lagerort der Daten nicht. Public Clouds sind sehr kosteneffizient, bieten dafür aber nur ein Minimum an Datenschutz und Verfügbarkeit. Trusted Cloud: Damit ist eine Cloud-Umgebung gemeint, die eine begrenzte Anzahl von Unternehmen gemeinsam nutzt. Die Netzwerke werden getrennt betrieben, womit mehr Sicherheit gegeben ist. Jedem Unternehmen in der Trusted Cloud werden eigene virtuelle Server- und Speichersystem zugewiesen, auf die es ebenfalls nur über eine virtuelle LAN-Verbindung zugreifen kann.
Private Cloud: Sind unternehmensspezifische IT-Umgebungen mit dedizierten IZT-Systemen sowie privatem Zugang und Nutzung ausschliesslich durch das Unternehmen. Richtlinien und Regeln lassen sich individuell definieren. Eine Private Cloud kann sich innerhalb eines Unternehmens befinden oder extern betrieben werden.
Hybrid Cloud:
Ist eine Kombination aus Private, Trusted und/oder Public Cloud. Daten und Anwendungen teilen sich entsprechend den definierten Richtlinien  oder Geschäfts- und IT-Anforderungen auf. Unternehmen können ihre bestehende IT-Umgebung mit dieser Cloud verbinden.



Das könnte Sie auch interessieren