SAP 04.10.2010, 17:12 Uhr

die Top-Innovationen der TechEd

Was hat SAP vor? Hanspeter Groth, Director Business Development SAP Schweiz, sprach vorab mit Computerworld über die Top-Innovationen der TechEd in Berlin.
Hanspeter Groth von SAP Schweiz verriet im Exklusiv-Interview mit CW die Top-Themen der TechEd (12. bis 14. Oktober in Berlin).
Hanspeter Groth, Director Business Development bei SAP Schweiz, verriet exklusiv im Gespräch mit Computerworld, welche Themen für den ERP-Weltmarktführer ganz oben auf der Agenda stehen. Die Technologiemesse SAP TechEd öffnet nächste Woche in Berlin ihre Tore. Dort wird es vor allem um die "High Performance Analytical Appliance" (Codename: HANA) gehen, mit der SAP-Kunden viele Terabyte grosse Datenmengen nahezu in Echtzeit auswerten können. Die riesigen Performance-Vorteile erreicht SAP durch eine In-Memory-Datenbank, die sämtliche Daten (plus Meta-Daten) in den superschnellen Arbeitsspeicher zieht und dadurch das Potenzial von Mehrkern-Prozessoren besser ausnutzt. Damit läutet SAP das Ende der traditionellen, relationalen Datenbanksysteme ein, die auf langsameren Festplatten-Speichermedien operieren.

HANA: um Faktor 15 schneller

Die Performance etwa von Queries soll sich durch In-Memory um den Faktor 10 bis 15 erhöhen. Die Migration auf die mit In-Memory ausgestattete HANA wird in zwei Schritten erfolgen: Im ersten Schritt werden sämtliche Transaktionsdaten in Echtzeit von der im Unternehmen vorhandenen, relationalen Festplatten-Datenbank auf HANA repliziert. Die Technologie zur Replizierung in Echtzeit sei erprobt und stamme von Sybase, sagt Business-Director Groth. Analytiscche Werkzeuge aus dem BusinessObjects-Portfolio operieren superschnell ausschliesslich über HANA. Die Unternehmensdaten lagern jedoch - doppelt abgespeichert - nach wie vor auch auf den vorhandenen persistenten Speichern, wodurch das Migrationsrisiko, wie SAPs Hasso PLattner immer wieder betont, gegen Null sinkt. Diese Lösung wird auf der TechEd vorgestellt und soll bis Ende des Jahres am Markt verfügbar sein.

Kompatibel mit R/3-Altsystemen

Im zweiten Schritt stirbt das relationale Datenbank-System eines plötzlichen Todes. BusinessObjects UND ERP operieren nur noch über HANA. Zur Sicherung des flüchtigen In-Memory kommen Solid State Disks (SSD) zum Einsatz. In Sachen Hardware partnert SAP mit IBM und HP. HANA sei so etwas wie ein Beschleuniger für transaktionsorientierte Systeme, die Preisstaffelung werde sich an SAPs Netweaver Business Warehouse Accelerator orientieren, betonte Groth gegenüber Computerworld. Die gute Nachricht für Stammkunden: HANA ist auch mit alten SAP-Lösungen bis herunter auf R/3 V. 4.6 kompatibel. Nächste Seite: stärkere Business Intelligence und mobile Apps "On device" ist neben "on premise" und "on demand" SAPs dritte strategische Säule. Auch die Familie der mobilen On-device-Anwendungen bekommt Zuwachs. Sybase, von SAP für 5,8 Milliarden US-Dollar geschluckt, brachte bereits fertige mobile Lösungen zum Management von Workflows und Sales mit. Auf der TechEd werden nun neue Apps unter anderem für Wartung und Service-Leistungen präsentiert.

SAP mit Sharepoint verheiratet

Eine Gateway-Komponente, an der SAP-Entwickler zurzeit letze Hand anlegen, soll alle existierenden SAP-Systeme mit der (mobilen) Aussenwelt verbinden. Zusammen mit IBM arbeitet SAP daran, Lotus Notes und Domino über das Gateway anzubinden, die Kooperation mit RIM holt die in der Geschäftswelt populären BlackBerrys mit ins Boot. Das zusammen mit Microsoft entwickelte Duet Enterprise verbindet SAP-Anwender mit der Teamarbeitsplattform SharePoint 2010. Auch dazu soll es auf der TechEd in Berlin erste Live-Demos zu sehen geben. Von SAPs Business-Intelligence-Tools wird es ein neues Release zu sehen geben: BusinessObjects XI 4.0 (Projektname: Aurora). Neu ist unter anderem ein semantisches Layer, das sämtliche SAP-Tools wie Crystal Reports und Excelsior miteinander verbindet und das auch (beliebige) Fremdquellen nutzen kann. Das neue XI 4.0 sei Business-Warehouse-zentriert, erläutert Groth. Unternehmensabteilungen, die mal eben schnell im Alleingang Business Intelligence aufsetzen wollten, würden zu QulikTech oder MicroStrategy greifen. Eine integrierte Gesamtllösungen könnten diese Firmen aber nicht bieten, so Groth. Die Konkurrenz sitze eher in den Häusern von Teradata und Oracle.

Top-Thema: Layerübergreifende Orchestrierung

Apropos Integration. SAP verfolgt gleichberechtigt die drei strategischen Säulen "on premise", "on demand" und "on device". Die End-to-end-Orchestrierung über alle drei Layer hinweg werde deshalb ein extrem wichtiges, die SAP TechEd beherrschendes Thema sein, betont Groth. Layerübergreifende Integrationslösungen fürs Masterdata-Management, Business Process Management und Application Lifercycle Management sind bereits vorhanden.



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