23.07.2009, 14:30 Uhr

SAP-Support-Streit geht weiter

Der Tatbestand einer marktbeherrschenden Stellung von SAP hat sich laut "IG SAP Wartung CH" weiter erhärtet: Mit einem vorliegenden Gutachten geht der Streit um die wettbewerbsrechtliche Situation beim SAP-Support in die nächste Runde.
Im vergangenen März hat die "Interessengemeinschaft SAP Wartung CH" einen Gutachter beauftragt, die wettbewerbsrechtliche Zulässigkeit der Ablösung der bisherigen Supportverträge durch neue Enterprise-Support-Verträge zu beurteilen. Professor Rolf Weber vom Rechtswissenschaftlichen Institut der Universität Zürich hat die Vorwürfe nun geprüft und die Ergebnisse in Form eines Gutachtens am vergangenen Donnerstag an die IG übergeben. Laut Angaben der "IG SAP Wartung CH" wurden darin alle relevanten Fragen zur Markt- und Wettbewerbssituation analysiert und auf eine marktbeherrschende Stellung sowie einen allfälligen Missbrauch hin untersucht.
Wie die IG in einer Mitteilung weiter schreibt, habe sie nach einer ersten Durchsicht des Gutachtens festgestellt, dass der Markt für die Wartung von SAP-Software klar vom Markt für Primärprodukte (Business-Software) abzugrenzen sei und als eigenständiger Sekundärmarkt betrachtet werden muss. Zudem sei die Wettbewerbssituation in diesem Sekundärmarkt "sehr stark" eingeschränkt. Aufgrund der Informationen zum Marktanteil von SAP und den vorliegenden Ergebnissen aus der Ausschreibung für SAP-Serviceleistungen soll sich die Kritik an einer marktbeherrschenden Stellung von SAP damit weiter erhärtet haben. Ob dem tatsächlich so ist, entscheidet die Wettbewerbskommission nach einer Prüfung des Gutachtens. Sie soll im Herbst dazu erstmals Stellung beziehen.
Manuela Amrein



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