23.03.2010, 09:32 Uhr

Hat Netweaver von SAP eine Zukunft?

SAP-Kunden sollten nicht allzu sehr auf die Middleware Netweaver setzen, meint das Marktforschungsinstitut Forrester Research.
Vernachlässigt SAP sein Middleware-Fundament Netweaver? Forrester meint: ja.
"In den letzten paar Jahren ist SAP gegenüber der Konkurrenz in Rückstand gekommen, was die Schaffung einer umfassenden Middleware-Plattform und was deren Erhalt anbelangt", sagt Forrester-Analyst John Rymer. "Dies bereitet einigen SAP-Kunden Kopfzerbrechen", ist der Branchenkenner überzeugt.
SAP habe einmal den Wunsch gehabt, in Sachen Middleware direkt mit Oracle und IBM zu konkurrieren und mit deren Angebot mitzuhalten, führt Rymer aus. "Aber dem ist nicht mehr so", urteilt er.
Zwar sei es schon noch möglich, dass SAP die Netweaver-Entwicklung wiederbeleben könnte, um zur Konkurrenz aufzurücken. "Die Wahrscheinlichkeit, dass dies passiert, ist allerdings gering", ist Rymer überzeugt. Viel eher könnte sich SAP der Java-zentrischen Middleware von IBM oder des .Net-Rahmenwerks von Microsoft bedienen. Dass SAP auf die Middleware von Erzkonkurrent Oracle setzen wolle, schliesst der Forrester-Mann dagegen aus.
SAP-Kunden sollten Netweaver weiterhin verwenden, um ihre Geschäftsapplikationen zu erweitern, meint Rymer. Sie sollten aber auf die SAP-Middleware verzichten, wenn sie komplexere, unternehmensweite Projekte angehen wollten, fügt er an. "Ich rate, sich andere Hersteller anzuschauen, denn SAP wird den Bedürfnissen mit Netweaver nicht mehr gerecht", sagt er.
SAP sieht das anders. Für die Sprecherin Shabana Khan sei Netweaver nachwievor die Grundlage für die eigenen Programme. Zudem werde man in die Middleware noch gewaltig investieren. Eine entsprechende Ankündigung über geplante Innovationen sei für die Kundentagung Sapphire geplant, die im Mai stattfindet, erklärt Khan.



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