Big Data eröffnet Pharmabranche neue Wege

Auch Google und Amazon sind mit von der Partie

Konkrete Beispiele
Internationale Big-Data-Pioniere der Pharma-Branche
Big Data gilt als Hoffnungsträger der Pharma-Industrie. In Deutschland fordern sowohl Wissenschaftler und Datenschützer als auch die Arzneimittelbranche selbst klare Regeln für den Umgang mit sensiblen Patienten-Informationen. In anderen Ländern preschen Unternehmen bereits vor.
  • Die US-Gentest-Firma 23andMe nimmt Speichelproben per Post entgegen, identifiziert das Erbgut und informiert Kunden - beispielsweise über ein Alzheimer-Risiko. Für eine Weitergabe individueller Informationen an Forscher muss der Kunde sein Einverständnis geben, nicht aber für die statistische Aufbereitung seiner Daten. Der britische Branchenriese GlaxoSmithKline investierte 300 Millionen Dollar in die Silicon-Valley-Firma und sicherte sich so einen Exklusivvertrag für die Medikamentenentwicklung auf Basis der Kunden-Informationen.
  • Die US-Unternehmen EncrypGen, LunaDNA, Zenome und Nebula Genomics arbeiten ähnlich wie 23andMe. Sie verschlüsseln aber in der Regel die gesammelten Daten mit der von Crypto-Währungen bekannten Blockchain-Technologie und entlohnen Kunden für die Bereitstellung ihrer Daten mit «Crypto-Coins».
  • Amazon wirbt in seinem Cloud-Geschäft, Amazon Web Services (AWS), für «genomische Analysen». Kunden können demnach in der Daten-Wolke Genom-Informationen speichern und berechnen.
  • Auch Google bietet Services rund um Erbgut-Datenbanken an. So unterstützt die Sparte Google Genomics nach eigenen Angaben Forscher dabei, «die genomischen Daten der Welt zu organisieren und sie zugänglich und nutzbar zu machen».
  • Die von der Google-Mutter Alphabet unterstützte Software-Schmiede Flatiron Health wertet über eine Kooperation mit mehr als 260 Krebskliniken die Daten von Millionen Patienten aus. Der Schweizer Konzern Roche beteiligte sich an dem New Yorker Unternehmen und schluckte es schliesslich für 1,9 Milliarden Dollar ganz.
  • Für die Komplett-Übernahme der ebenfalls in den USA beheimateten Firma Foundation Medicine (FMI) legte Roche 2,4 Milliarden Dollar auf den Tisch. FMI entwickelt Tests, mit denen das genetische Profil von Tumoren analysiert und so die passende Therapie bestimmt werden kann.
  • Der US-Spezialist für Big Data Palantir will in einem Joint Venture mit seinem deutschen Partner Merck Software zur Analyse von Daten aus der Krebsforschung anbieten. Bisher hat Merck selbst als Kunde die Technologie des kalifornischen Datensammlers eingesetzt.



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