14.07.2009, 11:25 Uhr
Software AG will IDS Scheer übernehmen
Auf dem deutschen Software-Markt bahnt sich eine Millionenübernahme an: Software AG plant den Kauf von IDS Scheer. Mit Firmengründer Professor August-Wilhelm Scheer ist Software AG bereits einig.
IDS-Scheer-Mitbegründer August-Wilhelm Scheer
Die Software AG will IDS Scheer für rund 487 Millionen Euro (umgerechnet circa 740 Millionen Franken) übernehmen. Das zweitgrösste deutsche Software-Unternehmen bietet 15 Euro je Aktie - ein Aufschlag von fast 40 Prozent auf den Preis, der am gestrigen Montag für das Papier von IDS Scheer gezahlt wurde. Die Mehrheitsaktionäre Professor August-Wilhelm Scheer (41%) und Professor Alexander Pocsay (7%) haben nach Mitteilung der Software AG vom Montagabend der Kaufofferte bereits zugestimmt. Den übrigen Anteilseignern soll das Angebot noch in diesem Quartal unterbreitet werden, hiess es weiter.
Nach Abschluss der Transaktion sei die Software AG ein globaler Hersteller für Infrastruktur-Software und Geschäftsprozess-Management mit über 6000 Mitarbeitern und mehr als einer Milliarde Euro Umsatz. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Darmstadt verspricht sich von der Übernahme bereits ab nächstes Jahr einen höheren operativen Gewinn je Aktie. «Ich sehe der gemeinsamen Entwicklung beider Unternehmen optimistisch entgegen», erklärte IDS-Scheer-Mitbegründer Professor August-Wilhelm Scheer.
Kritik von der Börse
So positiv wie die Software AG und IDS Scheer beurteilten die Wertpapierhändler an der Frankfurter Börse die Kaufofferte nicht. Gegenüber dem deutschen «Manager-Magazin» sagte ein Branchenexperte, er erwarte möglicherweise Probleme für die Software AG. «IDS erzielt deutlich geringere Margen, daher dürfte einiges an Umstrukturierung auf die Software AG zukommen», so der Experte.
So positiv wie die Software AG und IDS Scheer beurteilten die Wertpapierhändler an der Frankfurter Börse die Kaufofferte nicht. Gegenüber dem deutschen «Manager-Magazin» sagte ein Branchenexperte, er erwarte möglicherweise Probleme für die Software AG. «IDS erzielt deutlich geringere Margen, daher dürfte einiges an Umstrukturierung auf die Software AG zukommen», so der Experte.
Die Commerzbank reagierte laut dem Magazin aufgrund des nun höheren Risikoprofils mit einer Abstufung für die Software AG von «Add» auf «Hold» und senkte das Kursziel von 55 auf 48 Euro.
