15.05.2009, 11:58 Uhr

Schweizer Software verhindert Datenklau

Ausscheidende Mitarbeiter tragen auf USB-Sticks geheime Firmendokumente nach Hause. Die Software Certus Lateo der Schweizer Firma Barclay Technologies schiebt dem derzeit grössten Security-Risiko nun einen Riegel vor.
Administrationsoberfläche von Certus Lateo
Betriebsgeheimnisse hat jedes Unternehmen. Sie geraten in Gefahr, wenn Angestellte gekündigt werden, unloyale Angestellte verlockende Offerten der Konkurrenz annehmen oder schlicht Trojaner ins Netzwerk eingeschleust werden. Das Unternehmen Barclay Technologies aus Otelfingen will mit Certus Lateo eine Software entwickelt haben, die Datenklau verhindert.
Certus Lateo bezeichnet Barclay-Verkaufsleiter Cord Engeling als «Verschlüsselungsschicht im PC». Die Software laufe vollkommen unsichtbar für den Anwender im Hintergrund. Auf dem Rechner seien alle Dateien unverschlüsselt abgelegt, die Verschlüsselung finde erst auf der Netzwerkkarte beziehungsweise dem Interface-Controllerchip statt. Im Gespräch mit Computerworld auf der Zürcher Messe Orbit bezifferte Engeling die Systembelastung mit circa fünf Prozent.
Trojanern den Schrecken nehmen
Kopiert ein Anwender Dokumente von seinem geschützten Firmencomputer zum Beispiel auf einen USB-Stick, erzeugt Certus Lateo automatisch ein spezielles Verzeichnis. Darin werden alle Dateien verschlüsselt abgelegt. Alle Files ausserhalb dieses Ordners sind wie gewohnt nutzbar. Versucht der Benutzer aber an einem ungeschützten PC auf die Inhalte zuzugreifen, erhält er nur Datensalat. Positiver Nebeneffekt der Verschlüsselung auf Paketebene: bei unbemerktem Trojanerbefall ist die verschlüsselte Kommunikation für den Angreifer unbrauchbar, berichtet Verkaufsleiter Engeling.
Den geheimen Verschlüsselungsalgorithmus von Certus Lateo konfiguriert Barclay individuell für jeden Kunden. Verwaltet wird dieses Set von einer Management-Konsole aus, die derzeit für Windows-Server angeboten wird. Die Linux-Version sei in wenigen Wochen fertig, stellte Engeling in Aussicht. Auf der Client-Seite wird derzeit nur Windows unterstützt.
Barclay Technologies vertreibt Certus Lateo hierzulande über die Zürcher Systemintegratorin swisspro. Laut Geschäftsführer Hans Schuppli kostet die Software je nach Anzahl der Arbeitsplätze zwischen 5 und 35 Franken pro Monat und PC.

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