USB Typ-C 25.09.2014, 13:40 Uhr

ein Stecker für alles

Ende des Kabelwirrwarrs? Der nächste USB-Stecker könnte nicht nur alle Geräte einen, sogar sämtliche Monitorkabel könnten hinfällig werden.
Der nächste USB-Stecker könnte nicht nur alle Geräte einen, sogar sämtliche Monitorkabel könnten hinfällig werden
Der nächste USB-Stecker könnte nicht nur alle USB-Mini- und Mikro-Stecker ersetzen ? er hätte sogar Potenzial, sämtliche Monitorenkabel abzulösen. Der USB-3.1-Stecker, der voraussichtlich im Verlaufe des nächsten Jahres auf den Markt kommen wird und beidseitig einsteckbar ist, soll mit der Zeit alle bisherigen USB-Stecker ablsen. Das USB-Konsortium hat Anfang Monat seine Spezifikationen zur Weiterentwicklung freigegeben. Somit können andere Organisationen weitere Verwendungsmodi beantragen. Einen solchen alternativen Verwendungmodus hat nun das VESA-Normierungsgremium nachgreicht: Der erste offizielle Alternativmodus für den neuen USB-Stecker wird DisplayPort sein (Video und Audio). Interessant ist in diesem Zusammenhang das plötzliche Umdenken bei der VESA.

USB Typ-C: mehr Leistung als DisplayPort

Der neue Typ-C-Stecker wäre mit einem «Alternate Mode» in der Lage, 4K-Bildinformationen zu übertragen. Ein Grund für den Entscheid der VESA könnte die Bauweise des neuen USB-C-Steckers sein. Dieser ist deutlich dünner und kleiner als der MiniDisplayPort. Was man in diesem Zusammenhang wissen muss: USB Typ-C wird für Geräte eine Leistungsaufnahme von bis zu 100 Watt ermöglichen. USB 3.1 Typ-C wäre damit etwa 20 Watt leistungsstärker als der bisherige DisplayPort-Standard. Der alternative Modus könne auch mit Adaptern für DisplayPort, HDMI, DVI und VGA genutzt werden, heisst es im VESA-Eintrag.

4K und USB 2.0 über ein Kabel

Erste Implementierungen vom USB-Typ-C «Alternative Mode» werden der VESA zufolge noch auf DisplayPort 1.2a basieren und bis zu 5,4 Gbit/s Bandbreite pro Kanal ermöglichen (USB 3.1 unterstützt maximal 10 Gbit/s). Mit allen vier Kanälen wäre die Ansteuerung eines einzelnen 4K-Bildschirms (4096 x 2160 Pixel) bei 60 Hz möglich. Dank der Flexibilität vom USB-C-Typ könnte später mit dem nächsten DisplayPort-Standard (1.3a) bis zu 8,1 Gbit/s pro Ader für Video durchgeschleust werden. Bei Verwendung aller Kanäle wäre sogar ein 5K-Bildschirm (mit 5120 x 2880 Pixel) nutzbar. Daten könnten über separate Pins weiterhin mit bis zu 480 Mbit/s (USB 2.0) übertragen werden. Bei Verwendung eines einzelnen 4K-Bildschirms stünde die schnellere USB-Datenübertragung mit bis zu 10 Gbit/s (USB 3.1) zur Verfügung.

Wird Thunderbolt hinfällig?

Spannend wird die Frage, ob Apple mit der Zeit Thunderbolt fallen lassen könnte. Denn für das hauseigene Thunderbolt ist nach wie vor ein wesentlich breiterer Stecker erforderlich. Craig Wiley, der Senior Director of Marketing der VESA schreibt dazu: «Der DisplayPort-Standard wurde zu einem wichtigen Bestandteil anderer drahtgebundenen Schnittstellen ? wie DisplayPort.» Die Möglichkeit, die USB-Typ-C-Spezifikation als alternativen DisplayPort-Modus zu nutzen, treibe die «Vision» zu neuen High-Performance-Videoschnittstellen» voran, hält die VESA fest. Die VESA hat mit dem von AMD erfundenen DockPort bereits eine Mitnutzung von USB-Datenübertragung auf unbelegten Kanälen vorgesehen und erst kürzlich den neuen DisplayPort-Standard 1.3 entsprechend näher spezifiziert.



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