Technologiefolgen-Abschätzung 27.03.2018, 16:10 Uhr

TA-Swiss fordert strengere Regeln für Drohnen

Die Fachleute von TA-Swiss wollen, dass die Nutzung von zivilen Drohnen besser geregelt wird.
(Quelle: Post)
Ob als Kurier, Helfer in der Landwirtschaft oder als Spielzeug für Kinder und Erwachsene: Zivile Drohnen haben den Luftraum erobert. Mit der Popularität kommt nun aber der Ruf nach klareren Regeln für die unbemannten Fluggeräte.
Drohnen können äusserst vielfältig zum Einsatz kommen, sei es in der Logistik, der Landwirtschaft oder in der humanitären Hilfe. Dies bietet aber auch Risiken. So kann die Technologie etwa zum Ausspähen benutzt werden und es besteht die Gefahr, dass Drohnen mit Flugzeugen zusammenprallen oder abstürzen und jemanden treffen könnten. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn eine Drohne ausserhalb der Sichtweite des Piloten fliegt (BVLOS-Flüge).
«Die grösste Herausforderung liegt darin, diese unbemannten Flugobjekte in den Luftraum zu integrieren», sagte Michel Guillaume, Professor der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) und Leiter des Zentrums für Aviatik, am Dienstag vor den Medien in Bern. Dies ist das Fazit eines Expertenberichts im Auftrag der Stiftung für Technologiefolgen-Abschätzung (TA-Swiss).
Einheitliche Sicherheitsprüfung
Die Studie empfiehlt zu diesem Zweck einen klareren, transparenten Regulierungsrahmen für Drohnen zu schaffen. Zuerst müsse der Begriff «Drohne» klar definiert werden. Dann brauche es gesetzliche Grundlagen für die sicherheitstechnische Beurteilung dieser Fluggeräte.
Aktuell prüft das Bundesamt für Zivilluftfahrt (BAZL) Gesuche für BVLOS-Drohnenflüge auf Einzelfallbasis. Dies ist laut den Autoren des Berichts intransparent und strapaziert die Rechtsgleichheit. Man habe bisher «mit Absicht zurückhaltend reguliert», um die technischen Innovationen nicht im Keim zu ersticken, sagte BAZL-Vertreter Markus Farner. Erste Schritte zur Vereinheitlichung seien aber bereits unternommen worden.
Für die meisten regulatorischen Punkte braucht es indes nicht einmal neue Gesetze, wie Markus Christen, Leiter Digital Society Initiative an der Universität Zürich und Co-Autor der Studie, ergänzte. «Hauptproblem ist nicht, dass das Gesetz fehlt, sondern dass wir es nicht durchsetzen können.»



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