Hard- und Software 21.05.2024, 10:09 Uhr

Wie Microsoft den PC mit KI cool machen will

Microsoft setzt auf Künstliche Intelligenz, um Windows-PCs in die Zukunft zu bringen. Kern des Plans: Der hauseigene KI-Assistent Copilot, entwickelt mit der Technik hinter ChatGPT.
(Quelle: Microsoft)
Die PC-Architektur wird diesem Ziel untergeordnet. So soll sich ein neuer Zusatzchip nur um KI-Anwendungen kümmern. Das macht den Computer schneller und verlängert die Batterielaufzeit.
Die neue Architektur, die für die bisher leistungsstärksten Windows-Rechner sorgen soll, nennt Microsoft "Copilot + PC". Und die Reihenfolge sei kein Zufall, betont Marketingchef Yusuf Mehdi an der Präsentation im Hauptquartier des Konzerns am Montag. Der Computer ist der KI untergeordnet - und nur eine der Plattformen dafür.

Mit Suchfunktion "Recall" alles wiederfinden

Ein Paradebeispiel für Microsofts Vision für den PC der Zukunft ist die Suchfunktion "Recall", mit der man alles wiederfinden soll, was man auf dem Computer gesehen oder gemacht hat. Im Grunde speichert der Rechner alle paar Sekunden eine Bildschirmaufnahme und analysiert den Inhalt mit KI-Modellen.
Das soll helfen, wenn man sich beispielsweise nicht an den Namen einer besuchten Reise-Website erinnern kann - aber daran, dass sie ein Bild mit Palmen und Meer hatte. Dann soll es reichen, in die Suchmaske "Palmen und Meer" einzutippen, um die Website über den Screenshot wiederzufinden.
Das entspreche mehr dem, wie die menschliche Erinnerung funktioniere, argumentiert Microsoft. Das Ziel in der Computerbranche sei schon immer gewesen, "Computer zu bauen, die uns verstehen, statt dass wir Computer verstehen müssen", sagte Microsoft-Chef Satya Nadella an der Präsentation. Nach seinem Gefühl komme man bei dieser Vision einem "echten Durchbruch näher". Wie hilfreich "Recall" im Alltag sein wird, muss sich für jeden Einzelnen zeigen.

Funktion hat Grenzen

Allerdings hat "Recall" Grenzen. Auf KI-PCs mit dem Mindestspeicher von 256 Gigabyte wird das Gedächtnis der Funktion nur etwa drei Monate zurückreichen. Die vielen Bildschirmaufnahmen nehmen schliesslich Platz ein - und um das Vertrauen der Nutzer zu stärken, arbeitet "Recall" vorerst grundsätzlich nur auf dem Computer, ohne Cloud.
Mehr als 18 Monate sind dadurch auch mit grösserem Speicher nicht drin. Zugleich versichert Mehdi, dass man den Funktionsumfang mit der Zeit ausbauen werde.

Technologie des Chipentwicklers Arm

Unter der Haube der ersten neuen KI-PCs spielt sich eine kleine Revolution ab: Sie laufen nicht mit Intel-Prozessoren, sondern mit Technologie des Chipentwicklers Arm, die auch in praktisch allen Smartphones steckt.
Apple stellte bereits in den vergangenen Jahren die komplette Modellpalette seiner Macs von Intel-Prozessoren auf Chips aus eigener Entwicklung auf Basis der Arm-Architektur um. Als Folge liefen sie Windows-PCs bei Tempo und Batterielaufzeit davon.



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