Künstliche Intelligenz
06.06.2025, 08:58 Uhr
Jede vierte Firma baut wegen KI Stellen ab
ifo-Wirtschaftsforscher erwarten vor allem in der Industrie einen beschleunigten Strukturwandel durch künstliche Intelligenz.
Ein Viertel der Unternehmen in Deutschland, immerhin 27,1 Prozent, rechnet laut einer neuen Umfrage des ifo Instituts bis 2030 mit einem Stellenabbau durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI). Vor allem die Industrie muss sich den Experten nach auf einen beschleunigten Strukturwandel einstellen.
Auch Handel betroffen
Nur 5,2 Prozent der Unternehmen rechnen mit zusätzlichen Jobs, zwei Drittel erwarten keine Veränderung. "Momentan loten die Unternehmen aus, in welchen Feldern KI Produktivitätsgewinne bringt. Bis sich das in messbare Effekte auf dem Arbeitsmarkt übersetzt, wird es noch ein paar Jahre dauern", kommentiert ifo-Präsident Clemens Fuest.
Die betroffenen Unternehmen erwarten im Schnitt einen Stellenabbau um rund acht Prozent. Dennoch könnte dieser je nach Branche unterschiedlich ausfallen. In der Industrie rechnen 37,3 Prozent der Unternehmen mit einem Stellenabbau. Auch im Handel liegt dieser Anteil mit knapp 30 Prozent deutlich über dem gesamtwirtschaftlichen Schnitt.
Positive Effekte in der IT
Auch wenn die 80 Prozent der Firmen im Baugewerbe nicht davon ausgehen, dass sich durch KI an der Beschäftigtenzahl etwas ändern wird, bleibt die Lage weiter zu beobachten - positiv wie negativ. In technologienahen Dienstleistungen wie IT oder Informationsverarbeitung erwarten einzelne Unternehmen Beschäftigungszuwächse von teils über zehn Prozent.
"KI wird nicht nur zum Rationalisierungsinstrument, sondern auch zum Ausgangspunkt neuer Tätigkeitsprofile. Noch sind die Beschäftigungseffekte von KI moderat - doch auf längere Sicht könnte KI den deutschen Arbeitsmarkt verändern", so ifo-Experte Klaus Wohlrabe. Er sieht die Herausforderung darin, die entstehenden Produktivitätsgewinne in breiten Wohlstand zu übersetzen - ohne grössere Verwerfungen in bestimmten Berufsgruppen zu erzeugen. (pressetext.com)
Autor(in)
Florian
Fügemann, pte