Schweizer Forscher simulieren Schneebrett in 3D

Kollaps der schwachen Schicht

Eine Schneebrettlawine entsteht, wenn unter der kompakten Schneedecke (dem «Schneebrett») eine schwächere Schicht liegt, die dem Schneebrett wenig Halt bietet. Durch einen Bruch in der schwächere Schicht - zum Beispiel durch das Gewicht eines Wanderers oder Skifahrers - kollabiert diese, das darauf liegende Schneebrett verliert die Verbindung zu den unteren Schichten und gleitet ab. Ein tödliches Risiko für Schneesportler.
Bisher war es nicht möglich, den Bruch und das Abgleiten in einem einzigen Modell darzustellen, weil diese Vorgänge sich auf unterschiedlichen Skalen abspielen, wie die Institutionen mitteilten. Den Forschenden um Gaume sei dies nun erstmals gelungen. Ausserdem integrierten sie Parameter wie Bruch, Reibung und die Kompaktheit des Schnees, die bestimmen, wie sich der Schnee zu verschiedenen Zeitpunkten des Lawinenabgangs verhält.
Das Modell vertiefe nicht nur das Verständnis, wie sich Schnee verhalte, sondern erlaube auch, die mögliche Grösse einer Lawine, ihre zurückgelegte Distanz und den Druck auf Objekte auf dem Weg ins Tal vorherzusagen, sagte Gaume gemäss der Mitteilung.
Die Zusammenarbeit mit den Experten von der UCLA war dabei in zweierlei Hinsicht ein Gewinn. Vorderhand soll die 3D-Simulation dazu dienen, Lawinen besser vorherzusagen. Aber Dank der Messdaten und Expertise der Schweizer Forscher können die UCLA-Wissenschaftler auch für Animationsfilme künftig noch besseren digitalen Schnee erzeugen. Von den Ergebnissen berichteten die Forscher im Fachblatt «Nature Communications».


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