31.12.2008, 08:47 Uhr

Qualcomm plant Atom-Killer

Vier Jahre hat Qualcomm an einem Chip gebaut, der sich für den Einbau in Netbooks eignen soll und Intels Atom-Prozessor den Garaus machen soll.
Manjit Gill von Qualcomm demonstriert erste Netbooks, die mit dem hauseigenen Snapdragon angetrieben werden.
Nächstes Jahr soll die 350-Millionen-Dollar-Investition erste Früchte tragen. Dann plant Qualcomm, ihren Chip für Notebooks und Smartphones, der unter der Bezeichnung Snapdragon segelt, in erste Geräte einzupflanzen. Der Prozessor wird als direkter Konkurrent zu Intels Netbook-Chip Atom gehandelt.
Snapdragon soll Geräte antreiben, die immer online sein können. "Unsere Vision ist es, dass ein solcher Laptop oder ein solches Smartphone immer verbunden ist", meint Manjit Gill von Qualcomm. Das gelte sogar dann, wenn das Gerät komplett ausgeschaltet ist. "Selbst dann verbindet sich der Laptop mit dem Exchange-Server, holt die neusten Mails ab und speichert sie auf dem SSD-Speicher oder auf der Festplatte", erklärt Gill die Funktionsweise. "Wenn der Notebook aufgeklappt wird, sind die neusten Mail schon da". Das Gerät sei somit immer online und jederzeit seinem Besitzer zu Diensten, fügt er an.
Dies könne mit dem Atom-Chip nicht geleistet werden, behauptet der Qualcomm-Mann. "Bei einem Atom-Netbook ist nach drei Stunden die Batterie unten", ist sich Gill sicher.
Das Snapdragon-Design basiert auf dem ARM-Prozessor. Diese brauchen wenig Energie, sind aber auch nicht so schnell wie Intels Atom. Qualcomm soll es nun gelungen sein, mit Snapdragon einen Chip zu bauen, der zwar wenig Strom braucht, aber dennoch ordentliche Taktzahlen aufs Parkett legt, nämlich 1,5 GHZ.
Qualcomm rechnet nun damit, dass nächstes Jahr erste Geräte auf den Markt kommen, die mit dem jüngsten Chip ausgestattet sind. Sie sollen dannzumal laut Gill für umgerechnet gut 500 Franken über den Ladentisch gehen.



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