11.11.2005, 08:23 Uhr

Ein Grid für den Planeten

Der grosse Teilchenbeschleuniger Large Hadron Collider am Cern bewegt Forscher zum Bau eines weltweiten Grids zur Datenanalyse.
Ab 2007 zünden Wissenschaftler aus aller Welt am europäischen Forschungszentrum Cern ein Feuerwerk der Elementarteilchen. Die physische Grundlage dazu wird der unterirdische Teilchenbeschleuniger Large Hadron Collider (LHC) in der Nähe von Genf sein. Vier riesige Detektoren werden dort die Flugbahnen von elementaren Bestandteilen der Materie aufzeichnen, die beim Zusammenprall beschleunigter Protonen oder Atomkernen entstehen. Die Detektoren sollen jährlich etwa 10 Petabyte (10 Millionen GByte) an Daten erzeugen. Hinzu kommen weitere geschätzte 4 Petabyte an Simulationsdaten pro Jahr.
Bei einer solch enormen Datenflut wird klar, dass ein einzelnes Rechenzentrum nicht in der Lage ist, für die weltweit mehreren tausend Forscher ausreichend Kapazitäten zur Auswertung bereitzustellen. Das LHC-Computing-Modell des Cerns sieht daher vor, in mehreren Ländern jeweils ein regionales Rechenzentrum aufzubauen und diese über Hochgeschwindigkeitsleitungen miteinander zu vernetzen. Eine robuste Grid-Software soll sich um die automatische Daten- und Lastverteilung kümmern und eine transparente Sicht auf die Ressourcen ermöglichen.



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