02.02.2006, 07:48 Uhr

EMC klotzt mit DMX-3

EMC hat den High-End-Speicher DMX-3 ergänzt und flankierend einige Neuerungen gezeigt, die IP-Storage salonfähig machen sollen.
Der DMX-3, EMCs Speicher-Array fürs High-End-Segment, erlaubt je nach Business-technischer Relevanz der gespeicherten Daten die Auswahl zwischen drei Laufwerktypen unterschiedlicher Kapazität und Geschwindigkeit.
Zum weltweiten Launch ihres bis anhin grössten Storage-Arrays hat EMC am Donnerstag vergangene Woche nach London geladen. Gezeigt wurde die Erweiterung von Symmetrix DMX-3, einer skalierbaren Mainframe-Speicherlösung mit bis zu 2400 Festplatten. Daneben wurde eine Reihe von Neuerungen präsentiert, die insbesondere der IP-basierten Datenspeicherung dienen, darunter eine «Thin Provisioning» genannte Technik zur automatisierten Speicherzuteilung.
Im Rampenlicht stand jedoch zunächst der DMX-3, mit dem EMC ihre ILM-Strategie (Information Lifecycle Management) zu festigen gedenkt. Die Einstiegsversion mit 96 Disks und einer Kapazität von sieben Terabyte ist für 250000 Dollar zu haben. Das System lässt sich schrittweise erweitern bis zur maximalen Ausbaustufe von 2400 Laufwerken mit einer Speicherkapazität von über einem Petabyte. Entsprechend wächst der Preis in Höhen von zig Millionen Dollar.
Die Festplatten betreffend sind drei verschiedene Typen von Fibre Channel Disks vorgesehen. Sie verfügen über 300, 400 oder 500 GByte Kapazität und arbeiten mit Umdrehungsgeschwindigkeiten zwischen 7200 und 15000 RPM (Rotations per Minute). Die vorgestellte 500-GByte-Version mit 7200 RPM ist die Low-Cost-Variante für weniger geschäftskritische Daten. Die 300-GByte-Platte dagegen läuft mit 10000 RPM. Als Highend-Lösung gilt die 146-GByte-Festplatte, die mit 15000 RPM dreht. Das als erster Petabyte-Speicher bezeichnete System soll kompatibel zu den bislang eingesetzten DMX-3-Protokollen sein.
Laut David Donatelli, EMCs Leiter der Storage Platform Operations, will die Speicherspezialistin nun erste Früchte in Sachen IP-basierter Datenspeicherung von den Übernahmen von Rainfinity und Smarts geerntet haben. So soll sich der bislang beschränkte Datendurchsatz von NAS-Speichern mit einer frischen File-Sharing-Software namens Multi Path File System for I-SCSI (MPFSI) beschleunigen lassen, indem das I-SCSI-Protokoll für die Verschiebung von grösseren Datenpaketen im IP-Netz genutzt wird. Die Datenanfrage wird wie bisher über NFS (Network File System) und File-Server gestartet, die Ausgabe jedoch erfolgt mittels MPFSI unter Umgehung des File-Servers. Donatelli macht eine vierfache Leistungssteigerung bei datenlastigen Anwendungen geltend.
Im Weiteren sollen sich mit Celerra Virtual Provisioning nach Belieben logische und physikalische Speicherplätze einrichten lassen. Die Technik dahinter - Thin Provisioning - dient laut Donatelli der effizienteren Ausnutzung der Ressourcen.
Schliesslich hat EMC die von Rainfinity stammende Global-File-Virtualization-Plattform um «Global Namespace Management» ergänzt, eine Funktion, die eine zentrale Ansicht der Dateien sämtlicher File-Server und NAS-Speicher im IP-Netz erlauben soll. Ebenfalls hinzugefügt wurde «Synchronous IP Replication», mit der sich synchrone Replikationen von Dateisystemen übers IP-Netz erstellen lassen.
Michael Keller



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