10.08.2009, 10:59 Uhr

E-Ausweis in zwölf Minuten nachgemacht

Pässe und Identitätskarten (ID) mit eingebautem Chip, wie sie in vielen europäischen Ländern derzeit eingeführt werden oder geplant sind, sind alles andere als fälschungssicher. Ein englischer Ethical Hacker hat in nur zwölf Minuten einen britischen Ausländerausweis mit Chip nachgemacht.
Ausweise mit Chips sind nicht fälschungssicher, wie ein britischer Hacker nun gezeigt hat
Dies berichtet die britische Zeitung "Daily Mail", die dem Sicherheitsexperten Adam Laurie bei seinem Tun über die Schulter geschaut hat. Der "gute" Hacker konnte dabei in zwölf Minuten den kreditkartenförmigen Ausländerausweis mit Chip nachmachen. Laut Laurie ist der von ihm gefälschte Ausweis sozusagen baugleich mit den geplanten elektronischen IDs, die die britische Regierung in Kürze an alle Bürger der Insel ausgeben will. Auf dem Chip befinden sich Daten wie Name, Geburtstag, Grösse und Fingerabdrücke des Trägers. Bei den Ausländerausweisen sind zudem Immigrationsstatus sowie Informationen darüber gespeichert, ob der Inhaber ein Anrecht auf staatliche Hilfe hat.
Laurie gelang es den ID-Chip in wenigen Minuten zu knacken. Dazu verwendete er ein Handy und einen Laptop. Daraufhin machte er nicht nur eine perfekte Kopie des Ausweises, er veränderte auch die auf dem Chip gespeicherten Informationen. So ist der Inhaber nun berechtigt, Sozialhilfe zu empfangen. Als Gag programmiert der Hacker anschliessend noch folgende Meldung auf den Chip, die von jedem Polizisten mit entsprechendem Scangerät ausgelesen werden kann: "Ich bin ein Terrorist - knallt mich sofort ab!"
Die Demonstration ist beängstigend: Fälscher mit einer gewissen technischen Verve könnten somit IDs nachmachen und sich mir nichts dir nichts Sozialhilfe erschleichen. Gerade Terroristen könnten mit Hilfe der neuen Pässe und IDs ihre Spuren verschleiern, folgert der "Daily Mail" aus dem Hack der von Innenminister Alan Johnson vor Kurzem als "fälschungssicher" vorgestellten Ausweise.



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